Verkostung: trockene Rosés (Teil 1)

Im aktuellen Blogbeitrag geht es um trockene Rosés.

Natürlich gibt es keine wirklichen Jahreszeiten-Weine, dafür sind die Geschmäcker der Weinfreunde einfach viel zu unterschiedlich. Aber gewisse Tendenzen kann man doch erkennen. Und dass es bei wärmeren Temperaturen mehr Spass macht, einen säurebetonten, frischen Wein im Glas zu haben, als einen kraftvollen dunkelwürzigen Brummer, dürfte allgemeiner Konsens sein. Wenn die äußeren Temperaturen steigen, nimmt die Temperatur im Weinglas automatisch ab. Umgekehrt proportional sozusagen. Und kühlere Weine sind in aller Regel Weißweine und Rosés.

Über den Riesling – als König der Weißweine – haben wir bereits in den letzten drei Verkostungen an dieser Stelle gesprochen. Ihr findet die Riesling-Verkostungen hier, hier und hier.

Heute gehen wir über zu den Rosés.

Rosé als perfekter Sommerwein

Dass sich damit nicht automatisch eine gewisse Beliebigkeit verbindet, beweisen die verkosteten Weine. Denn bei den Roséweinen sorgen schon die unterschiedlichen Rebsorten für eine enorme Bandbreite, die leichten aromatischen Weine aus Muskattrollinger auf der einen Seite, die kraftvolleren, dunkelwürzigeren Lemberger auf der anderen. Und dazwischen die eleganten, filigranen Rosé aus Spätburgunder oder Trollinger. Es ist definitiv für jeden Weintrinkertyp etwas Passendes dabei, nebenbei bemerkt: Auch für jede Art an Speisebegleitung. Es dürfte wohl keinen Weintyp geben, der so anpassungsfähig ist wie Rosé. Denn ganz gleich ob zur festlichen Tafel mit Meeresfrüchten und Fisch oder zum rustikalen Steak vom Grill – eine Flasche Rosé passt eigentlich immer.

Versuchen Sie auch durchaus einmal, mit den Weinen zu spielen. Denn wie sehr sich ein Wein durch die Wahl der gereichten Speisen verändert, ist immer wieder ein Erlebnis. Deshalb der Tipp zur leichten Frühlingsküche wie zur Grillparty bei den Nachbarn: Machen Sie jeweils eine Flasche Rosé und eine Flasche Riesling auf. Und lassen Sie sich überraschen, was geschmacklich passiert. Es lohnt sich.

Die Verkostung wurde in der Weinhandlung Bronner in Ludwigsburg durchgeführt. Seit über 35 Jahren ist das Team ein fester Begriff für die Weinfreunde in der Stadt, mehr als 2000 Weine und Spirituosen sind im Programm. Darunter auch sehr viele Württemberger Genossenschaften, die von Beginn an zum Sortiment gehören. Als Weinfachberater ist Wolfgang Zander direkter Ansprechpartner für die Kunden, er war bei der Verkostung ebenso dabei wie die Genussjournalistin Ulrike Palmer, Patrick Hilligardt von der Wein-heimat und German Wine Professional sowie Harald Scholl, Chefredakteur VINUM Weinmagazin.

Und damit Start frei für die Verkostung der trockenen Rieslinge.

	Württembergische Weingärtner-Zentralgenossenschaft eG  Württemberger Original Württemberger Trollinger Rosé trocken 11,2 Vol.-% Genau so riecht der Sommer! Rote Beeren treffen auf Kräuter, etwas Blattgrün, zart-herbe Noten. Im Mund zunächst die Frucht, dann auch Gerbstoff und wieder das frische Blattgrün. Sehr komplex. Voilà! Preis: 4,76 Euro | www.wzg-weine.de
Genossenschaftskellerei Heilbronn eG 2020 Trollinger Rosé trocken Ursprung 12 Vol.-% Charmante, deutlich von Frucht geprägte Nase, Johannisbeere, Litschi, Himbeere. Im Mund setzt sich die leichte, rotbeerige Art fort. Bleibt schlank, feinnervige Säure. Im Finale mit leichten Bitternoten. Preis: 5,95 Euro | www.wg-heilbronn.de
	Weingärtner Stromberg-Zabergäu eG 2020 Spätburgunder Rosé trocken «Mann im Fass» 11,6 Vol.-% Zarte Kupferfärbung im Glas, hellfarbig. In der Nase typisch Spätburgunder, rote Beeren und eine Spur frischer Pfeffer. Im Mund mit Frucht, Himbeere, Erdbeere, auch die typische, leichte Bitternote fehlt nicht. Sehr komplett und harmonisch.  Preis: 6,00 Euro | www.wg-sz.de
Weingärtner Stromberg-Zabergäu eG 2020 Lemberger Rosé trocken «Excellent Rother» 12 Vol.-% Erwachsene Nase, gute Balance zwischen Frucht- und Kräuternoten. Im Mund mit markanter Art, Kraft, Dichte und dunkler Würze. Lang und anhaltend, bleibt haften. Ausgewachsener Speisebegleiter, auch für die anspruchsvolle Küche. Preis: 6,00 Euro | www.wg-sz.de
	Lauffener Weingärtner eG 2020 Mundelsheimer Acolon Rosé trocken 11,5 Vol.-% Von der Farbe ein heller Rotwein, intensiv. Eigenständig in der Nase, dicht, ungewohnte Mischung aus Frucht und grünen Aromen. Im Mund mit Süße, dann aber auch rauchig-speckige Noten. Für Experimentierfreudige.  Preis: 5,20 Euro | www.lauffener-wein.de
Lembergerland Kellerei Rosswag eG 2020 Rosé trocken  «401» 12,5 Vol.-% Duftet nach roten Blüten, Hibiskus, Pfingstrose. Im Mund mit viel Frische, schlank, leichtfüßig, auch hier eher Hagebutte und Hibiskus als rote Beeren. Zarte Gerbstoffe, hat Grip am Gaumen, auch an den Zähnen. Delikat! Preis: 6,90 Euro | www.lembergerland.de
	Weingärtnergenossenschaft Metzingen eG 2020 Roséwein trocken Brauner Jura 11,7 Vol.-% Das hat Klasse: Eine kühle, leicht herbe Nase und rote Beeren treffen auf Gartenkräuter. Frisch und beinahe ätherisch. Im Mund mit viel Harmonie, aber nicht täuschen lassen: Das hat viel Würze und auch Kraft an der Basis.  Preis: 8,90 Euro | www.wein-metzingen.de
Weingärtner Horrheim Gündelbach eG 2020 Rosé Cuvée trocken Trilogie 13,4 Vol.-% Ein ganzer Korb von roten Beeren, alles, was der Sommer bringt, im Glas. Sehr viel Johannisbeere auch am Gaumen, enorme Fruchtfülle. Die Säure ist dezent und zurückhaltend. Unkomplizierte, fröhliche Art. Preis: 5,80 Euro | www.horrheimer-weingaertner.de

Die weiteren Teile der Verkostung könnt Ihr im Weinheimat Magazin anschauen: https://www.weinheimat-wuerttemberg.de/mediathek/wein-heimat-magazin

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