Kork oder Schraubverschluss Weinwissen

Kork und Schraubverschluss – was bedeutet das für die Lagerung?

Für viele ist es eine Glaubensfrage – wir betrachten das Ganze heute aus praktischer Sicht: Kork versus Schraubverschluss – und was es für die Weinlagerung bedeutet.

Lange Zeit war es gar keine Frage, wie man eine Weinflasche adäquat verschließt: Natürlich mit einem Korken. Dies – und natürlich die schon sprichwörtliche Kunst, einen Wein mit Hilfe des Korkenziehers zu öffnen – sorgt dafür, dass der Korkverschluss Teil der hiesigen Weinkultur geworden ist. Aber: Seine Alleinstellung ist mittlerweile dahin.

Kork hat als Verschluss einen Vorteil, den keine andere gängige Verschlussart vorweisen kann. Er ermöglicht, dass in dosierter Menge Sauerstoff durch ihn hindurch in die Flasche hineinkommt. Und dies ist ein Umstand, der insbesondere bei hochwertigen Weinen – gerade den Roten – sehr geschätzt wird. Denn: Diese dosierte Sauerstoff-Dosis wirkt sich positiv auf die Reife des Weines aus. Aber – um gleich den Haken mit zu benennen: Nicht jeder Korkverschluss tut dies in gleicher Weise. Neueste Untersuchungen der Hochschule Geisenheim bezweifeln sogar, dass Kork in der erhofften Weise atmet.

Dazu kommt: Kork ist ein Naturprodukt – und als solches in seinem Verhalten auch nur schwer steuerbar. Dies führt auch zum Hauptproblem, das Korkverschlüsse aufweisen: Den sogenannten „Korkschmecker“, einen berüchtigten Weinfehler. Dieser Korkgeschmack im Wein tritt Untersuchungen zufolge bei rund 5% der Korken auf.

Wie entsteht der Korkschmecker?

Und jetzt erst einmal ein wenig Angeberwissen, mit dem Ihr auf der nächsten Party glänzen könnt. Wie kommt es zum Korkschmecker? Sehr schön erklärt dies das Deutsche Weininstitut auf seiner Seite. Es sind Mikroorganismen, die den berüchtigten Korkgeschmack im Wein hervorrufen. Diese dringen nach dem Schälen der Korkeichen in die zahlreichen Poren ein. Dort produzieren sie dann Substanzen, die schließlich bei der anschießenden Sterilisation der Korken geschmacksaktiv werden.

Um genau dieses Problem zu vermeiden, kann der Winzer zu Kunststoffstopfen greifen. Oder eben zu genau der Verschlussart, mit der heutzutage die Mehrzahl der Weine verschlossen wird.

Schraubverschluss – der praktische (Fast-)Alleskönner

Lange Zeit fand sich der Schraubverschluss nur auf Weinen einfacher Qualität. Das war der Fehler – denn daher rührt bis heute sein schlechtes Image. Und dieses Image wird dann vom Verbraucher auf den Wein übertragen.

Vorreiter in Sachen Schraubverschluss in Deutschland waren übrigens Württemberg und Franken. So haben heute rund 80% aller Literflaschen bei uns einen Schraubverschluss.

Was bedeutet dies nun für die Lagerung?

Nun könnt Ihr als Konsumenten Euch in der Regel ja nicht aussuchen, wie Euer Wein verschlossen ist, sondern habt beim Kauf eben einen Wein entweder mit Korken oder mit Schraubverschluss erworben. Und nun gibt es für die Lagerung dieses Weines eine ganz einfache Regel, in Abhängigkeit vom jeweiligen Verschluss. Es geht um die Frage: Lagere ich meinen Wein im Stehen oder im liegenden Zustand? Bei Weinen mit Korkverschluss raten wir dazu, den Wein liegend aufzubewahren. Grund: Dadurch kommt stets ein wenig Wein an den Korken und hält ihn feucht. Geschieht dies nicht, trocknet der Kork mit der Zeit aus, wird porös und lässt dann eben wesentlich zu viel Luft ins Flascheninnere. Und dies gibt dem Wein die Möglichkeit, mit der Luft zu reagieren, zu oxidieren – und das kann Euch den späteren Genuss ruinieren.

Bei Flaschen mit Schraubverschluss stellt sich dieses Problem nicht – sie könnt Ihr liegend oder stehend lagern.

Egal, ob Wein mit Schraubverschluss oder mit Kork: Wir sagen „Zum Wohl“!

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