Weinheimat Württemberg Rebsorte Samtrot

Gestatten, ich bin der Samtrot

Aktuell stellen wir Euch nach und nach die wichtigsten Rebsorten vor, die in der Weinheimat Württemberg angebaut werden – heute die spannende Rebsorte Samtrot.

Zugegeben, rein von der Anbaufläche her gibt es auch in Deutschland Anbaugebiete mit mehr Burgunder als hier in Württemberg, aber den einen oder anderen kultivieren wir auch. Darunter einen ganz Besonderen, den Samtrot. Er ist eine Mutation des Schwarzrieslings. Auffällige Besonderheit im Vergleich zum Schwarzriesling: Seine Blätter sind unbehaart. Der Samtrot hat sich primär bei uns in Württemberg durchgesetzt, die für die Weinheimat sehr typische Rebsorte wird hier auf ca. 250 Hektar angebaut. Außerhalb Württembergs trifft man den Samtrot nur vereinzelt – aber das liegt quasi in der Familie. Denn: Auch der Schwarzriesling, von dem er abstammt, ist zwar international (vor allem in Frankreich) ein Star, wird in Deutschland aber hauptsächlich in Württemberg angebaut.

Samtrot ist eine spätreifende Sorte und wird daher oft erst Ende September oder Anfang Oktober geerntet.

Seine Aromen werden von dem Boden, dem Klima und der Lage der Weinberge beeinflusst. So bevorzugt der Samtrot kalkhaltige Böden und sonnige Lagen, um sein volles Aromapotenzial zu entfalten.

Farbe & Geschmack

Die Tannine des Samtrots sind, sofern vorhanden, weich und samtig, der Wein dadurch ausgewogen und rund, viele bezeichnen ihn auch als „elegant“. Er hat eine mittelkräftige Säure, die ihn zu einem frischen und lebendigen Begleiter von aromatischen Speisen macht.

Der Samtrot ist ein fruchtiger Rotwein mit mittlerem bis vollem Körper. Er hat eine intensive rubinrote Farbe und ein komplexes Aroma von roten Früchten wie Kirschen, Erdbeeren und Himbeeren. Das Bouquet wird oft von Gewürznoten, wie Zimt und Gewürznelken, geprägt, die ihm eine besondere Tiefe verleihen.

Empfehlung

Der Samtrot ist ein vielseitiger Wein, der zu vielen Gerichten passt. Er eignet sich besonders gut als Begleiter zu gebratenem und gegrilltem Fleisch, Wildgerichten und kräftigem Käse. Auch zu vegetarischen Gerichten, wie z.B. Auberginen oder Pilzgerichten, passt er hervorragend. Auch zum schwäbischen Klassiker Sauerbraten mit Spätzle passt ein Samtrot wunderbar.

Zu kräuterwürzigem Lamm und Rindfleischgerichten ist dieser Wein eine ausgezeichnete Wahl.

Er ist außerdem der perfekte Begleiter zu einem gemütlichen Abend auf der Terrasse oder zum Entspannen am Kaminfeuer.

Insgesamt ist der Samtrot eine hochinteressante Rebsorte mit charakteristischem Geschmacksprofil und spannender Geschichte. Wenn Ihr auf der Suche nach einem vielseitigen Wein seid, der zu vielen Gelegenheiten passt, macht Ihr mit einem der vielen hochwertigen Samtrot-Vertreter aus der Weinheimat Württemberg ganz sicher keinen Fehler!

Zahlen, Daten und Fakten

2 Aromen werden oftmals mit der Rebsorte assoziiert: Himbeere und Kirsche. Das Aromenprofil ist allerdings vielfältig und abhängig von Machart und Lage. So können bei den Fruchtaromen etwa auch Erdbeere, Brombeere und Pflaume dazugehören. Bei entsprechender Fasslagerung können etwa auch Vanillenoten vom Holz hinzukommen.

420 Hektar sind mit der Württemberger Spezialität Samtrot bestockt. Sie wird in der Gegend um Heilbronn und Weinsberg kultiviert. Von der Größe der Rebfläche her kann sie damit nicht mit den weithin bekannten Sorten mithalten.

1 Gericht wird besonders gerne von Samtrot begleitet: ein festlicher Sonntagsbraten. Die Weine sind aber vielseitig und machen eine gute Figur zu etlichen Württemberger Spezialitäten. Sie eignen sich auch zum Vesper, zum Beispiel in Kombination mit jungem Hartkäse. Mit Samtrot liegt man am Esstisch also kaum falsch.

1928 ist das Geburtsjahr der Sorte. Oder vielmehr das Jahr ihrer Entdeckung. Der Winzer und Landtagsabgeordnete Hermann Schneider stieß in seinem Heilbronner Weinberg auf die Sorte, die eine Mutation des Schwarzrieslings darstellt und somit zur Burgunderfamilie gehört. Ihren Namen hat sie wohl vom harmonisch anmutenden Säuregerüst, das sie prägt. Julia Böcklen, die deutsche Weinprinzessin, sagt über ihn: „Er schmeckt so, wie er klingt: angenehm samtig, wärmend von innen.“

80 Grad Öchsle sind keine Seltenheit und in guten Jahren können es noch viel mehr sein.

 

Mehr Hintergründe zum Wein und News aus der Weinheimat gibt es hier im Weinheimat Blog.


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Eine Antwort zu “Gestatten, ich bin der Samtrot”

  1. Anneliese Hübler sagt:

    Klingt interessant, habe von dieser Rebsorte noch nie gehört
    Will sie gerne einmal kosten👍🐾🐾😊

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