Gefrorene Trauben bei der Eiswein Ernte

Eiswein: Sind seine Tage gezählt?

Bei Liebhabern von edelsüßen Weinen ist der Eiswein äußerst beliebt. Sie entwickeln sich außerdem zu einer richtige Rarität. Vor allem in den letzten Jahren trauen sich immer weniger Winzer das Risiko einzugehen und die Trauben überwintern zu lassen. Denn die Winter werden Jahr für Jahr milder. In unserem Beitrag über die Veränderungen des Weinbaus durch den Klimawandel haben wir schon angerissen, dass es um den Eiswein im Süden Deutschlands schlecht steht. Die Winter werden immer milder. Aber war es das jetzt für Württemberger Eiswein oder wie soll es weitergehen?

Wie entsteht Eiswein?

gefrorener Rebstock für Eiswein

Mindestens -7°C braucht es, bevor die Eisweintrauben gelesen werden dürfen, idealerweise sind es -10 bis -12°C.

Die Trauben überwintern am Rebstock bis zu der magischen Grenze von -7ºC. Dann ist es kalt genug, dass der Saft in der Traube einfriert. Noch besser wären Temperaturen unter -10ºC aber so kalt wird es nur noch in den seltensten Fällen. Die Trauben werden nach so einer kalten Nacht meist in den frühen Morgenstunden geerntet und in ihrem gefrorenen Zustand gekeltert.

Der Unterschied zu anderen edelsüßen Weinen wie zum Beispiel Auslesen, Beerenauslesen und Trockenbeerenauslesen liegt beim Eiswein in der dichten Konzentration der Beeren-Inhaltsstoffe und einem vergleichsweise hohen Säuregrad, welche durch das Gefrieren der Traube erreicht werden. Beim Keltern bleibt das in den Beeren enthaltene Wasser gefroren zurück, während nur der süße Saft, dessen Gefrierpunkt tiefer liegt als der von Wasser, als hoch konzentrierter Most gewonnen wird.

Wie steht es um den Eiswein?

Ein milder Winter folgt dem nächsten. Die letzte große Eisweinlese ist ungefähr sechs Jahre her. Zwar konnte fast genau vor einem Jahr ebenfalls Eiswein in Württemberg gelesen werden, doch viele hatten bis dahin schon aufgegeben und ihre Trauben immerhin als Beeren- oder gar Trockenbeerenauslesen gewonnen.
In den letzten Nächten war es knapp, in Stuttgart konnte in der Nacht eine Tiefsttemperatur von -6ºC gemessen werden, was jedoch nicht ganz gereicht hat. In Heilbronn waren es ca. -5ºC. Da bestünde ja eigentlich noch Hoffnung, doch in den nächsten Tagen und Nächten soll es wieder wärmer werden.

Eiswein können wir natürlich immer noch genießen, aber ob dieser dann aus Württemberg stammt, ist eher unwahrscheinlich. In Zukunft wird der Eiswein im Süden immer weiter zurückgehen und dafür in den Norden ziehen.

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