Glaskunst und Glasbläserei: Daniela Einhardt in ihrem Atelier

Filigran und vielfältig: Glaskunst im Süden

Wer tolle Glaskunst erleben möchte, muss nicht gleich nach Italien fahren. Klar, Murano ist berühmt für spektakuläre Glaskunst – die Hochburg schlechthin. Aber auch in unserer Region gibt es jede Menge richtig talentierte Glaskünstler, die uns mit ihren originellen Kreationen total begeistern. Marina Eger und Daniel Schneider haben sie besucht und in den kommenden Wochen werden wir euch drei davon vorstellen. Heute gibt es den Vorgeschmack.

Als Glasbläser braucht man Luft, Feuer und jede Menge Leidenschaft für das Material und für die Kunst. Und daran mangelt es vor allem den drei Glaskünstlern, die wir für diese Reportage besucht haben, auf keinen Fall. Wenn sie von ihrem Handwerk erzählen, strahlen ihre Augen. Sie brennen für ihre Produkte und freuen sich, Wissen an Interessierte weiterzugeben.

In Deutschland gibt es über 5000 Glaskünstler und über 250 Betriebe sind in der Herstellung von Glas und Glaswaren in Deutschland tätig. Auch in Baden-Württemberg können wir gut mithalten: Es gibt jede Menge Glaskünstler in den verschiedensten Bereichen. Viele sind am Bodensee und im Schwarzwald angesiedelt – aber auch in der Gegend rund um das Unterland und Karlsruhe gibt es einige spannende Persönlichkeiten, die fantastische Dinge aus Quarzsand, Kalk und Dolomit als Stabilisatoren herstellen.

Daniela Einhardt, Michael Schwarzmüller und Juana Martinez Trujillo de Monteiro bei der Arbeit

Komplexes Handwerk, das Zeit, Übung und Geduld erfordert

Glasblasen ist ein komplexes Handwerk, das Zeit, Übung und Geduld erfordert, um es zu meistern. Und es kann Jahre dauern, bis man ein erfahrener Glasbläser wird. Daniela Einhardt von Glashalm und Michael Schwarzmüller von Borosi sind gelernte technische Glasbläser. Ihre Ausbildung haben sie an der Uni gemacht – und Daniela stellt heute noch hochkomplexe technische Einzelstücke und Kleinserien in der Glasapparatebauwerkstatt her, wie zum Beispiel Rauchgaswaschkolonnen, Hygrofallen oder Messzellen.

Beide haben aber auch ihre künstlerische Seite entdeckt. Michael Schwarzmüller hatte lange ein Atelier in Durlach, bevor er sich auf die Herstellung von Glasobjekten für die Spitzengastronomie spezialisiert hat. Das entstand eher durch Zufall. Und heute steht er nicht nur in seinem Atelier am Gasbrenner, sondern ist oft auch auf Küchenpartys der Sterneköche mit seiner Hot Cloche – oder die Köche präsentieren Leckereien in seinem Atelier in Karlsruhe. Daniela Einhardt wollte eigentlich Psychologie studieren. Eine Zufallsbegegnung während der Wartezeit auf das Studium brachte sie auf die Idee, eine Glasbläser-Ausbildung zu machen. Heute kann sie beides kombinieren – oftmals sind vor allem auch psychologische Skills praktisch bei den Workshops mit den verschiedensten Zielgruppen.

Die Mexikanerin in Württemberg

Und dann haben wir noch Juana Martinez Trujillo de Monteiro in Cleversulzbach besucht. Sie ist der Liebe gefolgt und nach Württemberg gezogen. Hier kann sie ihrer zweiten Liebe, der bunten Glaskunst, frönen – und erfreut damit ihre Kunden und Kundinnen.

Lernt alle drei in den nächsten Wochen näher kennen – hier im Weinheimat Blog.

Ganz generell sind der Kreativität, vor allem im Bereich Wein, keine Grenzen gesetzt. Und es gibt immer wieder neue Trends und Innovationen, wie das «atmende Weinglas» – das aus einem zusammengesetzten Rohstoffmix hergestellt wird und das Bouquet voll auffächert. Und auch die legendären Riedel-Dekanter Swan, Mamba oder Eve sorgen nicht nur für optimalen Weingenuss, sondern sind mit ihren geschwungenen Elementen auch optisch und technisch echte Design-Highlights der Glasbläserkunst – und ein Must-have für Weinliebhaber.

Glasbläserei-Geschichte

Glas ist ein Werkstoff mit jahrtausendealter Tradition. Schon die Steinzeitmenschen haben mit natürlichem Glas (Obsidian) gearbeitet und nutzten das Gesteinsglas für Messer, Schaber, Keile, Bohrer und andere Werkzeuge. Die ersten vom Menschen produzierten Glasobjekte stammen aus dem Jahr 3500 vor Christus. Das erste bekannte «Rezept» für Glas stammt übrigens aus dem Jahr 658 vor Christus und wurde aus der Bibliothek des assyrischen Königs Assurbanipal überliefert: «Nimm 60 Teile Sand, 180 Teile Asche aus Meerespflanzen und 5 Teile Kreide und du erhältst Glas.»

Text: Marina Eger, Fotos: Daniel Schneider

Immer aktuell informiert über Interessantes aus der Weinheimat Württemberg – heute über Glaskunst von hier – im Weinheimat Blog.

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