Klimawandel und Weinbau

Der Klimawandel und der Weinbau

Der Klimawandel ist in vielen Regionen deutlich spürbar. Er verändert nicht nur unseren Alltag, sondern auch die Bedingungen im Weinbau. Daniel Bayer vom Weinblog wein-verstehen geht in seinem neuesten Video der Frage nach, wie man in Württemberg darauf reagieren kann.

Die Angst vor den Auswirkungen des Klimawandels ist weltweit spürbar. Trotz der berechtigten Sorge gibt es jedoch Bereiche, in denen die Folgen des Klimawandels – zumindest zunächst – nicht nur negative Auswirkungen haben werden. So profitiert beispielsweise der Weinbau in einigen Regionen von den veränderten klimatischen Bedingungen. Ist dies für Württemberg eher Problem oder Chance?

Wie wirkt sich der Klimawandel im Weinbau aus?

Im Weinbau verändern sich die Bedingungen. Die Weingärtner merken dies daran, wie die Trauben wachsen. Ein Beispiel: Schon bevor der Klimawandel eingesetzt hat, waren die Lagen – insbesodere die Steillagen – schon heiß. Jetzt werden sie noch wärmer. Einige Weingärtner reagieren hierauf dadurch, dass sie mehr internationale Rebsorten anbauen. So wachsen heute in unseren Steillagen Sorten, die man früher zurecht im Mittelmeerraum verortet hätte, wie Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot, Shiraz oder Tempranillo. Gut, dass es diese gibt, denn ausgerechnet ein traditioneller Steillagenbewohner, der Trollinger, mag es nicht gar zu heiß und sonnig. Er bekommt unter diesen Bedingungen Sonnenbrand an seinen Beeren. Seine dünne Beerenhaut bietet ihm wenig Schutz gegen Sonneneinstrahlung.

Dass die neu angebauten Sorten zu großen Teilen Rotweinsorten sind, ist übrigens kein Zufall. Denn beim Weißwein ist die Lage noch schwieriger.

Beim Weißwein ist die Situation komplizierter

Unsere Weißweinsorte Nummer 1, der Riesling, mag es nämlich nicht so besonders, wenn es zu heiß wird. Erstens hat er dann zum Zeitpunkt der Lese nicht mehr genügend von der ihn ja charakterisierenden Säure. Und was fast noch schwerer wiegt: Er tendiert unter zuviel Hitze dazu, die sogenannten untypischen Alterungsnoten auszubilden. Heißt: Er verliert an Fruchtigkeit und Frische, schmeckt dafür – trotz seiner Jugend – als sei er bereits mehrere Jahre gelagert worden, also untypisch reif. Dies ist dann nicht mehr die Stilistik, die der Endverbraucher vom Riesling erwartet.

Das heißt: Viele klassische Weißweinlagen können nicht mehr für Weißwein verwendet werden. Riesling verschwindet von Süd- und Westhängen, neben den genannten Rotweinen bietet sich hier als Ersatz unter anderem der Chardonnay. Oder – Geheimtipp: An die Hitze angepasste oder anpassungsfähige Sorten wie der Sauvignon Blanc. Ein noch neueres Beispiel ist der Albarinho – eine spanisch-portugiesische Weißweinsorte, die auch in den Württemberger Steillagen inzwischen vereinzelt zu finden ist.

Ganz generell werden unsere Weingärtner aber nicht umhin kommen, bestimmte Flächen, die vor circa 20 Jahren für Weinbau noch nicht nutzbar waren, neu zu bestocken, weil auf der anderen Seite Flächen wegfallen werden, die für den Weinbau zu warm geworden sind.

Schaut gerne rein in das Video von Daniel Bayer im Gespräch mit Max Kusic aus Cleebronn.

 

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