Das Collegium Wirtemberg und die Weinmanufaktur Untertürkheim haben sehr erfolgreich beim Deutschen Rotweinpreis 2023 abgeschnitten. In insgesamt vier Kategorien gab es Auszeichnungen.
Der Deutsche Rotweinpreis wird vom Weinmagazin VINUM vergeben, er gilt als eine der angesehensten Verkostungen in Deutschland. Und auch zwei unserer Württemberger Weingärtnergenossenschaften haben äußerst erfolgreich abgeschnitten: Insgesamt zwei zweite und zwei dritte Plätze in insgesamt vier Wettbewerbskategorien – das kann sich durchaus sehen lassen. Zumal die Jury beim VINUM Rotweinpreis verdeckt verkostet. Insgesamt 1.360 Weine waren in diesem Jahr zur Verkostung angestellt. VINUM hat den Deutschen Rotweinpreis in diesem Jahr zum 37. Mal ausgetragen.
Um die Verkostung tatsächlich blind auszutragen, anonymisieren die Veranstalter vor dem Start alle Weine. Statt Namen und Etiketten sahen die in diesem Jahr 28 Verkosterinnen und Verkoster auf der Weinflasche nur eine Codenummer. Die Organisatoren verpacken die Flaschen selbst blickdicht, Kapseln und Banderolen entfernen sie oder machen sie unkenntlich. Die Verkosterinnen und Verkoster bilden dann kleine Gruppen an Einzeltischen, jeden Tisch leitet ein Mitglied des VINUM-Teams. Dieses gibt dann die Verkostungsnotizen und Bewertungen direkt in die VINUM-Datenbank ein und speichert sie dort ab. Die Daten können dann nicht mehr eingesehen oder verändert werden. Die höchstbewerteten Weine jeder Kategorie verkostet die Jury dann am letzten Verkostungstag in einer separaten Verkostung noch einmal. Die Rangfolge legt sie hierbei durch Verschieben der Flaschen fest. Erst wenn dieser Schritt vollzogen ist, und die Datenbank abgeschlossen, werden die Flaschen aufgedeckt.
So entnehmen wir die „Spielregeln“ dieser Verkostung von deren Webseite.
Jetzt aber zu den Erfolgen des Collegium Wirttemberg und der Weinmanufaktur Untertürkheim. Wir starten mit dem Collegium.
Collegium Wirtemberg überzeugt mit Lemberger, Cuvée und Syrah
Was das Württemberger Herz ganz besonders freuen wird: Das Collegium Wirtemberg landete mit dem 2019 Lemberger trocken „Réserve“ in der Kategorie „Lemberger“ auf Platz 2. Die Jury schreibt: „Intensive Holzwürze, Heidelbeermuffins, animierend und einladend. Am Gaumen saftig und dicht gewoben, stimmige Holzwürze, Gewürzgebäck und Kakaopulver. Hat Struktur und Körper, ist harmonisch und komplex. Lang ausklingend“. Falls Ihr jetzt neugierig geworden seid und diesen Lemberger probieren wollt, geht es hier lang.
Den zweiten Erfolg holte das Collegium in der ebenfalls wie für Württemberg geschaffenen Kategorie „Cuvées“. Hier belegte die 2019 Grande Cuvée trocken „Réserve“ Platz 3 im Klassement. Zu diesem Wein schreibt die Jury: Schwarzrot mit bräunlichen Reflexen. In der Nase getrocknete Kräuter, weisser Pfeffer, Minze und sehr reife Zwetschgen. Im Mund ebenfalls dunkle, mürbe Frucht, dazu schöner Trinkfluss. Ein warmer, geschmeidiger, etwas mürber Körper. Hat Kraft und Fülle. Die Grande Cuvée trocken „Réserve“ gibt es hier.
Der dritte Streich gelang dem Collegium mit dem 2019 Syrah trocken „Réserve“ – Platz 3 in der Kategorie „Syrah“. Hierzu äußert sich die Jury wie folgt: „Dunkles Rubin mit beginnender Granattönung. In der Nase präsente Erdbeernoten, grüner Pfeffer, dann Rauch und Wildbret. Auch im Mund fleischige Noten, dazu Irisch Moos. Am Gaumen ist die Frucht weiter präsent, die Säure gut ausbalanciert. Ein wirklich gut gemachter Wein.“ Den Syrah bekommt Ihr hier.
Philipp Kollmar ist seit Herbst 2023 Geschäftsführer beim Collegium Wirtemberg.
Ein so außergewöhnlich großer Erfolg bei einem der angesehensten Rotweinpreise lässt auch Philipp Kollmar, den neuen Geschäftsführer beim Collegium Wirtemberg, nicht kalt. „Wir freuen uns außerordentlich, dass wir uns als einziger Erzeuger mit unserem Réserve Lemberger, Réserve Syrah und dem Grande Cuvée in drei Kategorien auf dem Podium platzieren konnten und der Lemberger als Best Buy ausgezeichnet wurde. Dies bestätigt das unbedingte Qualitätsstreben unserer Winzer, das herausragende Gespür unserer Kellermeister für die Bereitung individueller Weine und langjährige und tiefverwurzelte Überzeugung, dass die Qualität der Weine für uns entscheidend ist.“
Weinmanufaktur Untertürkheim zum wiederholten Male ausgezeichnet
Mit einer in Württemberg immer noch exotischen Rebsorte holt die Weinmanufaktur Untertürkheim Platz 2 in der Kategorie „Cabernet-Familie“. Stuttgart feiert den 2019 Untertürkheimer Altenberg Cabernet Franc trocken *** – und das meint die Jury: „Mittleres Granatrot. In der Nase pfeffrige Noten, Moos, getrocknete Pilze, reife Kirsche, Cassis, ein Hauch Leder. Am Gaumen feines Tannin, gut eingebundene dunkle Frucht, ausgewogen, saftig. Feine, animierende Mentholnote im Abgang. Wirkt jugendlich mit gutem Potenzial.“ Und wo könnt Ihr diesen spannenden Tropfen kaufen? Hier!
Jürgen Off im Holzfasskeller der Weinmanufaktur Untertürkheim.
„Der Vinum Rotweinpreis wurde bereits 1997 ins Leben gerufen, und war somit der erste Wettbewerb, der die Erzeuger zu besseren Rotweinen inspirierte“, erklärt Jürgen Off, Betriebsleiter und erster Kellermeister der Weinmanufaktur. Deshalb sei er besonders stolz darauf, dass die Weinmanufaktur in den vielen Jahren immer wieder auf dem Siegertreppchen gestanden habe, und somit Ihre Rotweinkompetenz beweisen konnte. „Ich freue mich besonders, weil die Auszeichnung zeigt, dass die Anstrengungen der Wengeter und die Betriebsphilosophie, ausdrucksstarke, charaktervolle, eigenständige Weine zu erzeugen, belohnt werden.“
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