Weinjahrgang 2023: Gruppenbild im Weinberg, man sieht Weinbauverband-Präsident Hermann Hohl, die Württemberger Weinprinzessin Birte Meseke, den Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk und Gert Seibold, Vorstandsvorsitzender der Fellbacher Weingärtner

Potenzial für sehr guten Weinjahrgang

Der Weinbauverband Württemberg hat auf seiner Herbst-Pressekonferenz bei den Fellbacher Weingärtnern über das Qualitätspotenzial des Jahrgangs 2023 berichtet.

Der Reifestand zu diesem frühen Zeitpunkt lässt den Weingärtnern alle Optionen offen, um herausragende Weine gemäß der jeweiligen Qualitätsphilosophie zu produzieren. Mehr zum bevorstehenden Weinjahrgang 2023 gibt es im Folgenden.

Württembergs Winzer stehen in den Startlöchern. Bei den frühen Rebsorten beginnt die Traubenernte in dieser Woche. Der Großteil der Betriebe wird am Wochenende das erste Lesegut eingeholt haben. Hinter den Winzern liegt ein Jahr mit unterschiedlichen Herausforderungen. Der Austrieb im Frühjahr erfolgte etwas später als im langjährigen Mittel. Aufgrund der zu diesem Zeitpunkt ausreichenden Winterfeuchte in den Böden waren von Beginn an gute Voraussetzungen für einen vielversprechenden Jahrgang gegeben. Aufgrund des feucht-warmen Frühjahrs gerieten die Winzer durch den Befall der Blätter und Gescheine durch Peronospora und Mehltau unter Handlungsdruck. Dieser konnte aber unter anderem durch vorbeugende Laubarbeiten eingedämmt werden. Punktuell jedoch sorgte der Mehltau bereits frühzeitig für Ertragsausfälle.

Während der Blüte, eine der sensibelsten Phasen im Weinbaujahr, blieb es überwiegend trocken und warm, so dass die Vollblüte in den meisten Weinbergen binnen weniger Tage abgeschlossen war. Die Anzahl und Größe der Gescheine war optimal. Im Vergleich zu den Vorjahren blieben die Rebanlagen zudem von schweren Hagelereignissen oder von Spätfrösten verschont. Der Frühsommer war erneut sehr trocken, so dass insbesondere in Junganlagen und auf trockenen Standorten bewässert werden musste. Der lang erwartete Regen kam zum letztmöglichen Zeitpunkt, nur sehr vereinzelt kam es zu größeren Trockenschäden. Im Vergleich zu den letzten Jahren war der Spätsommer von ausreichend Niederschlag geprägt und führte zu einem zügigen Beerenwachstum.

Mengenmäßig Durchschnittsjahrgang erwartet, Qualität hingegen gut

Bedingt durch Pilzbefall und Trockenschäden, sowie eine gezielte Ertragssteuerung erwartet der Weinbauverband Württemberg mengenmäßig einen Durchschnittsjahrgang. Die Qualität hingegen ist gut. Die kühlen Nächte der vergangenen Wochen sorgten für einen frühen Beginn der Durchfärbung der roten Sorten und für eine intensive Aromabildung der Trauben für den Weinjahrgang 2023. In Kombination mit einer guten Wasserversorgung und vitalen Blättern besteht noch viel Potenzial für die letzte Reifephase. „Tagsüber Sonnenschein, kühle Nächte und kein Regen ist das Wunschwetter der Winzer für die kommenden Wochen,“ ist Weinbaupräsident Hermann Hohl zuversichtlich. Vor allem die Lemberger-, Riesling- und Weißburgunderanlagen geben Grund zur Freude. Der Reifestand zu diesem frühen Zeitpunkt lässt den Winzern alle Optionen offen, um herausragende Weine gemäß der jeweiligen Qualitätsphilosophie zu produzieren. Ob als fruchtiger, alkoholärmerer Wein früh geerntet oder für einen vollmundigen, extraktreichen Wein später gelesen: Der richtige Lesezeitpunkt ist nun entscheidend. Soweit die Neuigkeiten zum Weinjahrgang 2023.

Während die Vorfreude auf den neuen Jahrgang steigt, mahnt der Weinbauverband die derzeit schwierigen Rahmenbedingungen an. „Weine aus Württemberg werden unter den weltweit höchsten ökologischen und sozialen Standards erzeugt, was zu hohen Produktionskosten führt“, sagt Hohl. Man konkurriere jedoch auf einem internationalen Weinmarkt. „Insbesondere in Zeiten eines rückläufigen Weinabsatzes müssen Verbraucher gezielt auf die Herkunft und auf Nachhaltigkeitsaspekte achten: Jede regional getrunkene Flasche Wein trägt zum Erhalt der Kulturlandschaft und seines Lebensraums bei,“ erinnert Hohl an die Vorzüge der qualitativ hochwertigen, heimischen Weine.

Württemberg soll neue Märkte im Export erschließen

Für Württembergs Winzer ist es wichtig, neue Märkte beispielsweise im Export zu erschließen. Neben den herausragenden Weinqualitäten ist hierbei die Innovationskraft der Branche gefragt. Beispielsweise alkoholreduzierte und alkoholfreie Weine werden in vielen Betrieben bereits erzeugt und erfreuen sich einer immer größeren Beliebtheit. Vor allem die junge Generation aus Württemberg geht bei dieser Entwicklung voran. Beispielsweise war das Angebot von Winzerglühweinen durch die Entwicklung eigener Rezepturen noch vor einigen Jahren kein Thema.

Mit der Gründung der württembergischen Weinbauregionen „Breitenauer See“, „Neckar-Alb“ und „Remstal“ können Verbraucher zukünftig einfacher auf die regionale Herkunft der Erzeugnisse schließen. Auch Synergieeffekte mit dem Tourismus und der Gastronomie sollen genutzt werden. Weitere Regionen sind derzeit in der Diskussion.

Titelbild: Rebe und Wein, man sieht Weinbauverband-Präsident Hermann Hohl, die Württemberger Weinprinzessin Birte Meseke, den Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk und den Vorstandsvorsitzenden der Fellbacher Weingärtner,  Gert Seibold
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