Blick auf einen Zuber voller Grauburgundertrauben im Vordergrund, im Hintergrund geht der Blick aus den Grunbacher Weinbergen in Richtung Stuttgart.

Der September im Weinberg: Die Lese

Auf den September freuen sich die Weingärtner jedes Mal ganz besonders – dann findet (in aller Regel) die Lese statt. Dann heißt es im wahrsten Sinne des Wortes den Lohn für die harte Arbeit des gesamten Jahres zu ernten.

Wobei es durchaus auch Jahre gibt, in denen das ganze schon Ende August losgeht. Die Trauben entwickeln ihr volles Aroma und werden somit erntereif. Da die einzelnen Sorten dies zu unterschiedlichen Zeitpunkten tun, zieht sich der Prozess der Lese gewöhnlich über mehrere Wochen hin. Denn es gibt früh, mittel und spät reifende Sorten. Dazu erfahrt Ihr gleich noch mehr Details.

Beginn der Lese mit der Sorte Müller-Thurgau für neuen, süßen Wein. Foto: Manuel Koch

Wichtig für die spätere Qualität des Weins ist das Wetter in den Tagen und Wochen vor der Lese. Denn: Der Witterungsverlauf beeinflusst die Entwicklung der Trauben, die Qualität und das Mostgewicht. Das Wetter ist also ausschlaggebend, ob ein Jahrgang nach Leseabschluss als gering, mittel, sehr gut oder gar als Spitzen– oder Jahrhundertjahrgang eingestuft wird. Ruhiges Herbstwetter mit sonnigen Tagen und kühlen Nächten erlaubt es den Winzern, die Lese hinauszuschieben und dadurch die Traubenqualität zu steigern. Und: Die Temperaturunterschiede von warmen Tagen und kalten Nächten ermöglichen die maximale Aromenentwicklung in den Trauben. Bei der meistangebauten Rebsorte Württembergs, dem Riesling, bildet sich so auch seine charakteristische Säure aus.

Der Ablauf der Lese

Fotos: Weinheimat Württemberg

Traditionell wird die Weinlese im Weinberg manuell vorgenommen. Von Hand schneiden die Weingärtner hier die reifen Trauben von den Stöcken. Es werden selektiv nur reife, gesunde Trauben geerntet. Dadurch kann die Qualität der Weine optimiert werden. Bei der manuellen Weinlese sammeln die Weingärtner und Weingärtnerinnen die geernteten Trauben in Eimern. In Holz- oder Kunststoffbehältern, die sie auf dem Rücken tragen, sogenannten Bütten, werden sie aus den Weinbergen getragen. Die Arbeit ist sehr anstrengend und zeitintensiv. Deshalb wird jede helfende Hand benötigt.

Ein Vollernter im Einsatz bei der Weinlese

Vollernter im Einsatz. Foto: Deutsches Weininstitut (DWI)

Die Weinlese kann auch maschinell durchgeführt werden – in Württemberg ist dies allerdings aufgrund der meist steilen Weinberge sehr eingeschränkt möglich. Der Vollständigkeit halber wollen wir aber darüber sprechen. Bei der maschinellen Lese werden sogenannte Vollernter eingesetzt. Sie fahren über die Reihen der Rebstücke und entfernen die Trauben durch Rütteln und Klopfen. Über ein Förderband laufen die Trauben dann automatisch in einen Auffangbehälter. Die Produktivität dieser maschinellen Erntehelfer ist natürlich um einiges höher. Wichtig ist, dass die Weinberge gut auf die Maschinenlese vorbereitet werden. Anbrüchiges Lesegut muss im Vorfeld akribisch entfernt werden.

Welche Rebsorten sind als erstes dran, welche kommen später?

Es beginnt mit den Grundweinen für die Sektbereitung. Die Trauben hierfür liest man immer etwas früher. Bei Sektgrundweinen möchte man moderate Mostgewichte und somit auch moderate Alkoholgehalte, da sich beim Sekt durch die zweite Gärung später der Alkoholgehalt nochmals erhöht. Deshalb lesen unsere Weingärtner als erstes die ersten Rieslingtrauben, aber nur für Sektgrundwein. Die Hauptlese startet dann traditionell mit Portugieser, Acolon und Regent. Auch Müller-Thurgau und Sauvignon Blanc liest man schon zum Start. Später dran sind  die Cabernet-Sorten, Lemberger und Trollinger.

Man sieht einen Schlepper vor einem Weinberg stehen, bei der Lese

Foto: Waldemar Drexler

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Titelbild: Friedrich Rau

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