Alle Tourismus Helden 2024, im Gruppenbild bei der Ehrung.

Tourismushelden 2024 geehrt

Im Rahmen der CMT fand die Ehrung der „Tourismus Helden Baden-Württemberg 2024“ statt. Darunter sind auch mehrere Mitglieder der Württemberger Weingärtnergenossenschaften – mit dem Thema Weinerlebnisführung.

Dass der Tourismus in Baden-Württemberg auch wirtschaftlich eine bedeutende Rolle spielt, hat sich inzwischen weitgehend herumgesprochen. Kein Wunder: Herrliche Landschaften, Schlösser, Burgen, dazu jede Menge ausgezeichnete Lokale und natürlich unser hervorragender Wein. Rund um diesen gibt es inzwischen eine große Reihe an touristischen Angeboten. Und hierfür wiederum stehen Menschen, die ihre Heimat nicht nur lieben, sondern diese Begeisterung auch an ihre Gäste weitergeben wollen. Echte Helden, findet das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Touristik Baden-Württemberg. Und hat rund 55 von ihnen aus sieben Regionen als „Tourismus Helden Baden-Württemberg 2024“ ausgezeichnet. Das ganze geschah jetzt auf der gerade zuende gegangenen Messe CMT in Stuttgart.

Vorab konnten Akteure des Tourismus nominiert werden. Sie alle verfolgen gemeinsam das Ziel, innovative Ideen zu entwickeln, um das Reiseland Baden-Württemberg erlebbar zu machen. Für Gäste und Einheimische. In den Kategorien Gastronomie, Reisebranche, Freizeitdienstleistungen und Destinationen, Campingwirtschaft, Beherbergung, Engagement in der Tourismusbranche sowie mit Sonderpreisen für Innovation und Charity Projekte wurden die Tourismushelden ausgewählt. Wir sprechen gleich über fünf Geehrte, die mit dem Thema Weinerlebnisführung punkten.

Hinter der Auszeichnung stehen zusätzlich die Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW) und die Baden-Württembergischen IHKs, gemeinsam mit der Messe Stuttgart als Veranstalterin der CMT. Unterstützt wird die Aktion zusätzlich durch den Deutschen Hotel- und Gaststättenverband Baden-Württemberg (Dehoga BW), den Bundesverband der Campingwirtschaft in Baden-Württemberg (BVCD) sowie den Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO).

Und die Weinheimat Württemberg freut sich, dass gleich mehrere ihrer Weingärtner und Weingärtnerinnen ausgezeichnet worden sind. Unter anderem für ihre verschiedenen, kreativen Formen in Sachen Weinerlebnisführung.

Rechts im Bild seht Ihr Martina und Gotthard Buck aus Lauffen. Über die Beiden sprechen wir jetzt als erste.

Martina und Gotthard Buck bringen Menschen zum Katzenbeißer…

So wurden die Weinerlebnisführer Martina und Gotthard Buck geehrt. Die Beiden bieten Planwagenfahrten mit ihrem „Katzenbeisser CARRUS“ an. Mit diesem Projekt zählt das Ehepaar zu den Pionieren der Weinerlebnistouren mit Planwagenfahrten in Württemberg. „Das war vor über 14 Jahren ganz schön aufregend“, erinnert sich Martina Buck. „Es gab damals noch keine Richtlinien für solche Fahrten, wir mussten uns diese buchstäblich erst erkämpfen.“
Das Ganze wurde zu einem überwältigenden Erfolg. Inzwischen verfügen die Bucks über drei Wagen, gehen mit großen oder mehreren kleinen Gruppen auf Tour und bieten ihren Gästen Auszeiten vom Alltag an. „Auf der Fahrt werden alle Sinne angesprochen: Es gibt viel zu sehen, zu hören, zu schmecken, der Kopf bekommt Wissenswertes über die Stadt und den Wein“, sagt Martina Buck.
„Wir schaffen Momente, bei denen die Seele berührt wird und spätestens dann werden aus Fremde Freunde!“
Mitunter packt Gotthard Buck seine Gitarre aus und es wird – wie früher – gesungen. „Im letzten Jahr hatten wir bei einer Tour Gäste aus 34 verschiedenen Ländern auf unseren Wagen“, erzählt Martina Buck weiter. Deshalb biete man die Touren inzwischen auch auf englisch an.

Den Bezug zum Wein haben die Bucks seit jeher: Sie sind Mitglieder der Lauffener Weingärtner und haben einen Weinbaubetrieb in Lauffen.

 

…und Gerlinde Hönes ins Lembergerland

Eine weitere der begehrten Urkunden ging an Gerlinde Hönes – sie ist Mitglied der Lembergerland Kellerei Rosswag. Dort startete sie zunächst beim Kurs „Wengerter für ein Jahr“. Und auch beim neuesten Projekt der Lembergerland Kellerei  – dem Steillagenkollektiv ist sie aktiv dabei und bearbeitet einen gepachteten Steillagen-Weinberg.

Aber der Grund ihrer Ehrung ist ihre Tätigkeit als Weinerlebnisführerin. Und hier zeigt sie sich außerordentlich kreativ. So heißt eine ihrer Führungen „Vom Pfahleisen zur Drohne“ und zeigt, wie der Weinbau früher funktionierte. Und im Gegesatz dazu heute, wo im Lembergerland beim Pflanzenschutz bereits mit der Drohne gearbeitet wird. Oder „Kunst und Wein“, wo sie zusammen mit ihrer Gruppe eine Künstlerin besucht, die ihr Atelier in der alten Kelter in Rosswag hat. Oder auch „Wein und Buch“, eine Führung, bei der sie zu verschiedenen Büchern passende Weine verkostet.

„Eine tolle Auszeichnung für Gerlinde Hönes und für das Lembergerland, wir freuen uns sehr“, sagt Christian Kaiser. Er ist Geschäftsführer der Lembergerland Kellerei. „Das Erleben der Landschaft und der terrassierten Weinberge in Rosswag liegt uns schon immer am Herzen.“ Es seien die engagierten Menschen in der Tourismusbranche, die Baden-Württemberg erlebbar machten – sie verdienen es, für ihre Arbeit geehrt zu werden.

Rosemarie Seyb: „Damit die Menschen sehen, was getan werden muss“

Was kreative Weinerlebnistouren angeht, ist auch Rosemarie Seyb vom Fach. Ihre Touren begeistern die Besucher seit langem und rücken Cleebronn und sein Umland in das perfekte Licht. Zum Beispiel die „Schönste Weinsicht Württembergs“, den Michaelsberg in Cleebronn. Dort zeigt Rosemarie Seyb ihren Gruppen die einmalige Landschaft, natürlich die Michaelskirche, und auch soziale Aspekte spielen eine Rolle.

Statt mit dem Planwagen zieht sie gerne mit dem Handwagen in die Reben. „Damit ist man einfach schneller im Wengert“, sagt sie verschmitzt. Bei Routen wie der „Bänklestour“ („an jedem Bänkle gibts Getränkle“), einer ökumenischen Bibel-Weinprobe, „Mondschein und Wein“ und individuellen Touren wie Geburtstagen, Junggesellenabschieden, Betriebsausflügen und goldenen Hochzeiten – Rosemarie weiß ihre Gäste zu unterhalten. Natürlich immer ein gutes Gläschen Wein der Weingärtner Cleebronn-Güglingen im Glas, wo sie die Trauben aus ihren Weinbergen abliefert. „Ganz wichtig ist mir natürlich auch, dass der Spaß, die Weine und Köstlichkeiten bei der Weinerlebnistour nicht zu kurz kommen.“

Seit 12 Jahren vermittelt sie auf diese Weise Weinwissen, zeigt von der Rebschule bis zum Fass jeden Schritt der Weinerstellung. „Wichtig ist mir, dass die Menschen erfahren, was alles getan werden muss, damit am Ende ihr Wein im Glas ist und schmeckt“, sagt sie. Auf diese Weise entstehe eine Wertschätzung für den Wein und seine Weingärtnerinnen und Weingärtner.

Eine Message, die auch die nächste Preisträgerin teilt.

Claudia Steinbrenner düst mit dem Segway durch die RebeClaudia Steinbrenner auf dem Segway im Weinberg

„Mir ist wichtig, dass die Besucherinnen und Besucher verstehen, dass Landwirtschaft an sich und Weinbau nicht einfach sind“, sagt Claudia Steinbrenner, Weingärtnerin und Weinerlebnisführerin aus Grantschen bei Heilbronn. „Sondern ein sehr großer Aufwand dahinter steckt, der mehr Wertschätzung verdient.“ Hierfür wählt sie moderne Wege. So gibt es in ihrem Programm auch Weinerlebnisführungen auf dem Segway zu buchen. Überhaupt mag es Claudia Steinbrenner außergewöhnlich, zum Beispiel mit einer Fackelwanderung oder bei Weincocktails in den Reben.

All dies, um elegant auch Wissen rund um den Weinbau und die Mühen, die dahinter stecken zu vermitteln. „Den Allermeisten ist gar nicht klar, dass wir 25 bis 30 mal im Jahr an einen Rebstock ran müssen, je nach Jahr auch mal 40 mal“, sagt Claudia Steinbrenner. Das lasse sich bei solchen Touren fast spielerisch vermitteln und bleibe dann im Gedächtnis.

Auch Heidi Brose-Schilling liebt es kreativ

Eine weitere hoch kreative Weinerlebnisführerin hat ihr Zuhause im Zabergäu. Heidi Brose-Schilling versucht stets, ihren Führungen einen ansprechenden, kreativen Dreh zu geben. Bei „Biegen, nicht brechen“ binden die Teilnehmenden Rebkränze und Rebkugeln. „Durch die Kehle“ handelt entgegen der ersten Annahme beim Lesen des Titels nicht nur vom Trinken. Sondern auch um die Weinbege rund um den Mönchsberg in Dürrenzimmern – dort ist die gleichnamige Lage zuhause. Und bei „Vorlese trifft Spätlese“ liest sie in einer warmen Sommernacht im Juli aus Literatur und serviert den zum jeweiligen Werk passenden Wein.

Und einmal im Jahr macht sie den Weinberg zur Showbühne. Dann geht es zusammen mit ihren beiden Nichten Clara und Marlene Köhler mit Musik in den Weinberg. Bei „Hitverdächtig“ singen die drei – und nach kurzer Zeit auch die Teilnehmenden der Weinerlebnisführung – die bekanntesten Schlager mit Wein, begleitet von den Originalklängen aus den Boxen.

Wir gratulieren dem Quintett und natürlich allen als „Tourismus Helden 2024“ Ausgezeichneten äußerst herzlich. Sie alle tragen dazu bei, unsere Heimat noch attraktiver und deren Schönheit für Jedermann erlebbar zu machen. Probiert es doch auch mal aus und nehmt Teil an einer Weinerlebnisführung.

 

Titelbild: Landesmesse Stuttgart GmbH, weitere Fotos: privat

 

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