Auch dieses ereignisreiche Jahr neigt sich dem Ende zu! Heute die Highlights in der Weinheimat Württemberg.
Wir sind uns höchstwahrscheinlich einig, dass die Zeit gerade zum Jahresende förmlich fliegt. Aber bevor wir mit dem neuen Jahr beginnen, möchten wir nochmal über die Highlights des Jahres blicken und besondere Momente Revue passieren lassen.
Marbacher Heldenschmiede macht Jedermann zum Held der Rebe
Die Marbacher Heldenschmide ist dieses Jahr in die zweite Runde gegangen. Start war im Februar. Die Heldenschmiede ist ein Schulungsprogramm für Leute die sich für Wein interessieren und bei der Bewirtschaftung der Weinberge mitwirken möchten. Das Programm wird von rund 10 Trainern und Coaches begleitet, die mit Rat und Tat, Utensilien und einem prüfenden Blick allen Teilnehmern stets zur Seite stehen. Mehr Details findet Ihr in unserem Beitrag vom Februar.
Auch nächstes Jahr wird es das Programm geben. Die Auftaktveranstaltung findet am 23. Februar 2024 statt.
Vanlife: Tipps & Restaurierung
Im März startete unsere große Van-Restaurierung gemeinsam mit Caro und Malte (Instagram: @thesaltypassports). Bereits im Jahr 2022 haben die Travel Blogger unsere Weinheimat mit ihrem Van erkundet. Dieses Jahr kam uns dann die Idee, unseren eigenen, zuletzt mehr herumstehenden als fahrenden Van umzugestalten und mit diesem auf Tour zu gehen. Dazu haben sich Caro und Malte in Ihrer eigene Werkstatt ins Zeug gelegt und unseren Van reisetauglich gemacht. Und das Ergebnis kann sich zeigen lassen. Mehr dazu hier und hier im März.
Walter Sittler wird Weingenießer des Jahres
Die Lauffener Weingärtner haben den Schauspieler Walter Sittler am 11.03.2023 als „Weingenießer des Jahres“ ausgezeichnet. Walter Sittler ist der sechste „Lauffener Weingenießer des Jahres“. Der Stuttgarter Schauspieler mit amerikanischen Wurzeln bringt es mittlerweile auf 40 Jahre Lebenszeit in Baden-Württemberg, allerdings mit Unterbrechungen durch viele Auslandsaufenthalte.
Höhepunkt der Ehrung ist traditionell das Ritual, den Schauspieler zu seiner Ehrung in Wein aufzuwiegen. Bei der Körpergröße des Schauspielers kam da einiges zusammen. Laut Marian Kopp wurde hierbei auf die Vielfalt geachtet und von Riesling, Schwarzriesling, Trollinger, Burgunder bis hin zu Cuvées, auf die Waage gelegt. Bilder der Veranstaltung findet Ihr hier.
Mehrweg auch für Wein: Württemberg erfindet die 0,75-Liter-Mehrwegflasche
Im März wurden die 0,75-Liter-Mehrwegflaschen für Wein, von der Weinheimat Württemberg eG auf der Fachmesse ProWein vorgestellt. Die Flasche besitzt ihre eigene Charakteristik: eine Stempelprägung in Wort-Bild-Form und eine spezielle Statik für die Stoßfestigkeit und für die Mehrwegtauglichkeit. Eine Mehrwegflasche kann bis zu 50 mal gereinigt und gefüllt werden.
Im August kamen die ersten Weine in der Mehrwegflasche dann auf den Markt. Die Weingärtner Heuchelberg waren als Erste am Zug, gefolgt von der Weinkellerei Hohenlohe, der Genossenschaftskellerei Heilbronn, der Lembergerland Kellerei Rosswag und den Weingärtnern Markelsheim. Inzwischen haben die Lauffener Weingärtner mit einem Wein nachgezogen und zu Beginn des neuen Jahres bringen die Weingärtner Cleebronn-Güglingen vier Weine im Mehrweg heraus.
Und es ist noch mehr passiert: Im Herbst wurde die Wein-Mehrweg eG von der Deutschen Umwelthilfe und der Deutsche Umwelthilfe und die Stiftung Initiative Mehrweg mit dem Mehrweg-Innovationspreis 2023 ausgezeichnet.
Und – einen haben wir noch: Zum 1. Januar kommen mit der Peter Riegel Weinimport GmbH un der Friedrich Kiefer KG in Eichstetten zwei große Player im Bioweinsektor neu dazu – und dies hat äußerst positive Auswirkungen auf die Verbreitung des Weins in der 0,75-Liter-Mehrwegflasche: Ab dann darf getrost von einer deutschlandweiten Verbreitung der 0,75-Liter-Mehrwegflasche gesprochen werden.
Spannende neue Weine aus der Weinheimat
Die ProWein 2023 war aus Württembergischer Sicht nicht nur wegen der Vorstellung der 0,75 Liter Mehrwegflasche ein spannendes Event. Sondern auch wegen zahlreicher spannender, neuer Weine der Württemberger Weingärtner. Zwei davon seien exemplarisch erwähnt.
Eine in Deutschland absolut exotische Rebsorte ist Auxerrois. Daraus einen Sekt zu keltern ist gleich exotisch hoch zwei. Der Weinkonvent Dürrenzimmern hat es getan. Dass der Weinkonvent überhaupt Auxerrois in seinen Reben anbaut, ist der Initiative eines seiner Mitglieder zu verdanken. Der Weingärtner kam vor knapp 4 Jahren auf den Vorstand des Weinkonvent zu und bat darum, die Rebsorte anpflanzen zu dürfen. Dies wurde positiv beschieden – und so war der Auxerrois feinherb der Klosterhof-Serie geboren. „Nun wurde im Laufe der letzten Jahre die Fläche, auf der wir Auxerrois anbauen, aber immer größer“, erzählt Thomas Trocha, Leiter Vertrieb beim Weinkonvent Dürrenzimmern, „und da lag es nah, auch über einen Auxerrois-Sekt nachzudenken“. Es blieb nicht nur beim Nachdenken. Im internen Duell setzte sich die Rebsorte sogar gegen die Erzeugung eines Weißburgunder-Sektes durch. Alle Details zu diesem Sekt findet Ihr hier.
Die andere spannende Neuheit kommt von der Genossenschaftskellerei Heilbronn: Der 2022 Sauvitage „Kreuzweise“ der Jungwinzervereinigung „Triebwerk“ der Genossenschaftskellerei Heilbronn.
Dieser feinherbe Weißwein aus der pilzwiderstandsfähigen Rebsorte Sauvitage, die erst vor wenigen Jahren ihre Zulassung erhalten hat. Mehr dazu findet Ihr hier.
Weingärtnergenossenschaft Metzingen-Neuhausen baut Wein in Höhle aus
Weingärtner Stromberg-Zabergäu als beste deutsche Winzergenossenschaft ausgezeichnet
Dieser Titel ging im Juni an die Weingärtnergenossenschaft Stromberg-Zabergäu.
Das Fachmagazin „Weinwirtschaft“ hat nach der Verkostung von über 650 Weinen die besten Winzergenossenschaften aus Deutschland, Frankreich und Italien gekürt. Aus Deutschland haben sich in diesem Jahr 56 Winzergenossenschaften beworben. 30 Kooperativen waren aus Frankreich und 29 aus Italien. Jeweils sechs Weine haben sie zur Verkostung eingereicht.
Dabei wurden die Weingärtner Stromberg-Zabergäu Erster und das Collegium Wirtemberg zweiter. Und da hat das Ganze noch nicht aufgehört: Es ging weiter mit den Weingärtner Cleebronn-Güglingen auf Platz vier, dem Weinkonvent Dürrenzimmer auf Platz acht und die Felsengartenkellerei landete auf Platz 10.
Darauf waren wir dieses Jahr besonders stolz! Den Artikel zu diesem Triumph der Weinheimat Württemberg findet Ihr hier.
Der geschäftsführende Vorstand der Weingärtner Stromberg-Zabergäu, Dr. Bernd Kost, Chef-Oenologe Thomas Eberbach und Vorstandsvorsitzender Jürgen Conz.
Collegium Wirtemberg dreimal auf dem Trppchen beim Deutschen Rotweinpreis
Im Oktober wird traditionell der Deutsche Rotweinpreis vergeben. In diesem Jahr jubelten hier das Collegium Wirtemberg und die Weinmanufaktur Untertürkheim. Für die beiden Genossenschaften gab es Auszeichnungen in insgesamt vier Kategorien.
Der Deutsche Rotweinpreis wird vom Weinmagazin VINUM vergeben, er gilt als eine der angesehensten Verkostungen in Deutschland. Das Collegium Wirtemberg landete mit dem 2019 Lemberger trocken „Réserve“ in der Kategorie „Lemberger“ auf Platz 2. Den zweiten Erfolg holte das Collegium in der ebenfalls wie für Württemberg geschaffenen Kategorie „Cuvées“. Hier belegte die 2019 Grande Cuvée trocken „Réserve“ Platz 3 im Klassement. Der dritte Streich gelang dem Collegium mit dem 2019 Syrah trocken „Réserve“ – Platz 3 in der Kategorie „Syrah“.
Mit einer in Württemberg immer noch exotischen Rebsorte holt die Weinmanufaktur Untertürkheim Platz 2 in der Kategorie „Cabernet-Familie“. Stuttgart feiert den 2019 Untertürkheimer Altenberg Cabernet Franc trocken ***.
Was die Jury zu den einzelnen Weinen gesagt bzw. geschrieben hat, lest Ihr hier.
Meininger Rotweinpreis
Bei einer Kürung – wir sprachen ja oben vom Leistungstest Deutsche Winzergenossenschaften – blieb es dieses Jahr nicht. Der Meininger Verlag – aus seinem Hause kommt unter anderem die Fachzeitschrift „Weinwirtschaft“ – trägt alljährlich Meiningers Rotweinpreis aus. Und dieses Jahr haben es das Collegium Wirtemberg, die Fellbacher Weingärtner und die Genossenschaftskellerei Heilbronn aufs Treppchen jeweils einer Kategorie geschafft.
Der Collegium Wirtemberg Wein 2019 Grande Cuvée trocken Réserve belegt Platz 2 bei „Sortenvielfalt trocken“, und einen Württemberger Komplett-Triumph gibt es in Kategorie „Feinfruchtige Rotweine“. Dort waren die Württemberger auf dem Siegertreppchen unter sich. Sieger ist in dieser Kategorie die 2020 Hohenhaslacher Kirchberg Cabernet Dorsa Trockenbeerenauslese des Weinguts Kurt und Dietmar Ott. Platz 2 und 3 dagegen gehören unseren Genossenschaften. Die Fellbacher Weingärtner belegen mit der 2020 Fellbacher Lämmler Spätburgunder Auslese „Edition P“ Platz 2. Gleich dahinter auf Platz 3 die 2020 Samtrot Beerenauslese „Sankt Veit“ der Genossenschaftskellerei Heilbronn.
Details zu den Weinen findet Ihr in diesem Artikel.
Heuchelberg Weingärtner mit zwei Weinen aus brandneuer PiWi-Sorte
Levitage ist die neueste Züchtung der Landesversuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg. Hier entstanden in den letzten Jahren bereits mehrere erfolgreiche neue, nachhaltige Rebsorten, zuletzt der Sauvitage, der innerhalb kürzester Zeit bei Deutschlands Winzern einen wahren Siegeszug angetreten hat. „Dies erwarten wir auch vom Levitage“, gibt sich Dr. Jürgen Sturm, Referatsleiter Rebenzüchtung an der LVWO, optimistisch. „Neben der bei PiWi-Sorten ja bekannten, größeren Widerstandsfähigkeit gegen Pilzkrankheiten zeichnet sich diese Sorte zusätzlich durch eine geringere Fäulnisanfälligkeit aus, zudem zeigt sie sich sehr robust gegen die gefürchtete Kirschessigfliege.“Die Heuchelberg Weingärtner interessieren sich darüber hinaus vor allem für die oenologischen Reize der neuen Sorte. Und
derer gibt es einige. Tief dunkelrot im Glas, sehr farbkräftig und mit Aromen heimischer Waldbeeren und Kirschen, dazu bei den Gerbstoffen mild. „Ein sehr kräftiger, komplexer Wein, mit schöner Frucht“, freut sich Ulrich Bader. Unser Tipp: Wer moderne Rotweine mag, wird auch den Levitage lieben.
Natürlich gab es noch zahlreiche weitere Highlights, doch ihre Aufzählung würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen.
Im Verlauf des Jahres 2023 haben wir gemeinsam eine Fülle an Wissen über Weine erlangt – sei es über ihre Herstellung oder die köstlichen Kombinationen mit verschiedenen Speisen. Zusammen haben wir die malerischsten Regionen in der Weinheimat erkundet und die exquisiten Weine von Genossenschaften probiert. Events und Insider-Themen kamen ebenfalls nicht zu kurz. Wir haben gemeinsam kulinarische Rezepte ausprobiert und über amüsante Weinsprüche gelacht.
Damit möchten wir uns bei Euch herzlich bedanken! Ihr habt uns das ganze Jahr verfolgt und gebt uns tagtäglich Eurer Feedback und Support!
Wir freuen uns auf das neue Jahr und wünschen Euch einen guten Rutsch!
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