Lembergernudeln aus Hohenlohe

Das Weinheimat Magazin stellt in seiner aktuellen Ausgabe drei Pasta-Profis vor, die in ihren Manufakturen wunderbare Nudel-Kreationen erzeugen.

Heute geht es um Andrea Specht und ihre Lembergernudeln aus Hohenlohe. Weinheimat-Autorin Marina Eger und Fotograf Daniel Schneider haben sie besucht.

Andrea Specht greift nach den weinroten Bandnudeln, die frisch aus der Nudelmaschine kommen. Routiniert drapiert sie diese über einen Holzstab, bevor sie die Pasta vorsichtig zu Nudelnestern formt. Mit jedem Handgriff sieht man: Die Nudelherstellung ist ihre Passion.

Noch immer, denn vor fast 30 Jahren ging es los mit «Nudeln vom Specht». Wie sie auf Nudeln gekommen ist? Andrea lacht: «Die Liebe brachte mich auf diesen Hof, und schwere Trecker zu fahren ist nicht mein Ding.» Da der Liebste auch viele Hühner mit in die Beziehung brachte, fing sie an, das Eier-Business auszubauen und Eier auszufahren. Irgendwann kam die erste italienische Nudelmaschine in den Keller und die Experimente begannen. Andrea ließ sich von keiner Herausforderung abhalten. Sie hatte eine Vision und Durchhaltevermögen. Außerdem wollte sie vor allem aus den sehr kleinen Eiern der Junghühner ein tolles Produkt herstellen.

Zum Start gab es zwölf Sorten Nudeln, die auf den Eier-Touren der absolute Hit waren. Kein Wunder, denn die Nudeln schmecken einfach grandios. Die Nudelmanufaktur wuchs schnell an – heute arbeiten hier viele engagierte Frauen und stellen für den eigenen Hofladen, für Verkaufsstellen und Onlineshop jede Menge Nudeln her. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt, das merkt man am Sortiment mit mehr als 100 Nudelsorten. Neben regionalen Zutaten wie Weizen und Dinkel verarbeitet Andrea Specht auch rote Linsen und Buchweizen. Ein Highlight sind auf jeden Fall die aromatisierten Nudeln. Neben den Lemberger-Nudeln gibt es hier auch Zitronen-Riesling-Spaghetti – und extrascharfe Pasta mit regionalen Chilis, vor der ich mich noch ein wenig fürchte …

Der passende Wein

Weinkellerei Hohenlohe eG, Hohenlohe
2021 Lemberger halbtrocken „Fürstenfass“, halbtrocken

Ein vollmundiger, gehaltvoller Lemberger mit hoher Dichte und Länge. Sein Aroma erinnert an Brombeere und Cassis. Fein eingebundene Tannine und ein harmonischer Gesamteindruck zeichnen diesen Wein aus.
Preis: 6,05 Euro

Den Wein bekommt Ihr hier.

Rezept

Lembergernudeln mit Kräuterseitlingen

Zutaten

250 g Lembergernudeln vom Specht

250 g Kräuterseitlinge

1 EL Butter

1 EL Olivenöl

4 EL gemischte Kräuter, z. B. Majoran, Petersilie, Thymian, etwas Rosmarin (aber nicht zu viel davon)

100 ml Riesling

1 EL Crème fraîche

Salz, Pfeffer

100 g Pecorino, gerieben

Extra-Kräuter zum Bestreuen

Zubereitung

Die Kräuterseitlinge in feine Streifen schneiden. Am besten eignen sich Pilze mit nicht so großen Köpfen, dann sehen die Streifen schöner aus. Evtl. auch hälftig teilen. Butter mit dem Olivenöl erhitzen. Die Pilzstreifen anbraten. Mit den Kräutern bestreuen, diese kurz mitbraten, salzen, pfeffern und mit Riesling ablöschen. Abgedeckt stehen lassen. Die Pilze sollen vor der Weiterverwendung wenigstens 15 Minuten in dem Sud stehen (= Kräuterinfusion).

Die Lembergernudeln garen. Achtung, nur 4 Minuten!

Die Pilze während der Garzeit erneut erhitzen. Den geriebenen Pecorino unterrühren. Die Crème fraîche mit einem Esslöffel Koch-wasser temperieren (damit sie nicht gerinnt beim Zugeben) und dann zu den Pilzen geben.

Abschmecken, mit den Lemberger-Nudeln servieren, gerne mit Kräutern (gleicher Mix wie fürs Anbraten) bestreuen, mit frisch gemah-lenem Pfeffer und gerne auch Pecorinospänen dekorieren.

Lecker!

Die einen fingen während der Corona-Zeit an zu stricken. Nudel-Fachfrau Andrea tat sich stattdessen mit Wein-Profi Anja zusammen und tüftelte an der Idee für die «wine and dine»-Events. Wein, Pasta von Andrea und Rezepte gibt’s als Paket im Onlineshop – und die Live-Kochshow bei Youtube. Und weil die Fans die gemeinsamen digitalen Kochabende so großartig fanden, geht das Format bald in eine neue Runde.

Mehr Infos: www.nudeln-vom-specht.de