Winzer Hohenlohe

Weingärtner im Oktober: Weinlese, ich feier Dich!

Der Oktober ist angebrochen, die Blätter färben sich langsam in warmen Herbsttönen, und in den Weinbergen von Württemberg herrscht geschäftiges Treiben. Die Weinlese 2023 steht in vollem Gange und befindet sich bereits in den letzten Zügen. Wir haben einen Besuch in den Weinreben Hohenlohes, in Bretzfeld, abgestattet und durften die Weinlese ein Stück begleiten.

Die Region Hohenlohe

 

Region Hohenlohe Weinberge

 

Die Region erstreckt sich entlang des Jagst- und Kochertals in Baden-Württemberg und ist ein Juwel für Natur- und Weinliebhaber. Seit über mehr als 2000 Jahren haben die Rebstöcke hier Ihren Platz. Die sonnenverwöhnten Hänge bieten ideale Bedingungen für den Weinanbau an. Flächenmäßig überdecken die roten Rebsorten mit über 60 Prozent das Land, dennoch gedeihen die weißen Rebsorten, wie der Riesling, besonders gut.

Es ist ein Genuss, durch die sanften Hügel zu schlendern und die Reben zu bewundern. Die Region im Nordosten Württembergs besitzt neben den vielen schönen Weinbergen auch zahlreiche Burgen und Schlösser. Zudem bietet sie zahlreiche Wander- und Radwege, die durch die Hügel und Wälder führen, wodurch sie ein Paradies für Outdoor-Aktivitäten ist.

Einfluss der Wetterverhältnisse auf die Ernte

Die Weinlese beginnt meist Ende August oder Anfang September, je nach Wetterverhältnissen des jeweiligen Jahres. Die Lese hängt nämlich vor allem vom Wetter in den Wochen vor der Lese ab. Der Witterungsverlauf beeinflusst die Entwicklung der Trauben, die Qualität und das Mostgewicht. Das Wetter ist also ausschlaggebend, ob ein Jahrgang nach Leseabschluss als mittel, sehr gut oder gar als Spitzenjahrgang eingestuft wird.

Es gibt aber durchaus auch noch andere Faktoren, die unseren Weingärtnern und Weingärtnerinnen dabei helfen, den optimalen Lesezeitpunkt zu bestimmen.

  • Der Zucker und Säuregehalt: Der Zuckergehalt in den Trauben im Laufe des Jahres und in Richtung auf die Lese nach und nach immer weiter an. Genau anders herum ist es bei der Säure – sie nimmt ab. Da für den späteren Wein ein ausgewogenens Verhältnis zwischen Beiden wichtig ist, gilt es durch entsprechende Messungen – Stichwort Oechslegrad – genau den optimalen Moment abzupassen.
  • Die Farbe der Traubenbeeren: Sie ändert sich während der Reifung ständig und liefert hierdurch ebenfalls Indizien auf den optimalen Lesezeitpunkt.
  • Geschmacksprobe: Kein Scherz, die Weingärtnerinnen und Weingärtner dürfen während der Schlussphase der Reifung immer wieder von ihren Trauben naschen. Denn: Schmeckt die Traube gut, gibt sie in aller Regel auch einen guten Wein. Die Weingärtner achten deshalb darauf, dass die Trauben süß und aromatisch schmecken. Und: Nicht sauer sind. Denn: Zu viel Säure kann auf eine unreife Traube hindeuten.
  • Phenole: Phenole sind Verbindungen, die der Traube Geschmack, Struktur und Farbe geben. Deshalb spricht der Experte auch davon, dass die Trauben „phenolisch reif“ sein sollten. Ob die Traube dies bereits ist, sehen die Weingärtner an der Farbe der Kerne: Sie sollten eher braun sein. Denn: Grüne Kerne deuten auf unreife Phenole hin.
  • Und last aber gar nicht least: Die schon angesprochenen Wetterbedingungen während der Reifephase. Sie haben den größten Einfluss auf den Lesezeitpunkt. Eine längere Periode mit warmem und vor allem sonnigem Wetter führt zu einer schnelleren Reifung. Im Gegensatz hierzu verzögert kühles und feuchtes Wetter die Reifung. Und auch der Zeitpunkt, wann es ggf. warm und trocken ist, spielt eine Rolle. Denn: Das Wetter kurz vor und während des Herbstes hat einen größeren Einfluss auf die Qualität des Leseguts als das im Sommer.

Die Weinlese

Der Prozess der Lese zieht sich jedoch durch die Vielzahl der Rebsorten gewöhnlich über mehrere Wochen hin. Denn es gibt früh, mittel und spät reifende Sorten. Als frühreifend zählt zum Beispiel Müller-Thurgau. Zu den spätreifenden Auslesesorten gehört beispielsweise Lemberger.

Während unseres Besuchs wurde die Rebsorte Müller-Thurgau geerntet. Dabei haben einige fleißige Hände die Trauben von den Rebstöcken mithilfe von Gartenscheren per Hand abgeschnitten. Dies ist durchaus ein sehr arbeitsintensiver Prozess. Auch in Hohenlohe packt bei der Lese die ganze Familie und auch der Bekanntenkreis an, wodurch eine harmonische und gemeinschaftliche Ernteatmosphäre entsteht. Der manuelle Prozess wird nicht allein aufgrund des Gemeinschaftsgefühls bevorzugt, sondern auch, um sicherzustellen, dass die Qualität der Weine gewährleistet wird. Anders als eine Maschine sieht der Weingärtner, wenn einzelne Trauben für die weitere Verarbeitung zu Wein nicht geeignet sind.

Noch mehr Details rund um die Weinlese erfahrt Ihr in unserem früheren Beitrag hier.

Winzer Hohenlohe Weinlese

Insight Fakten von den Winzern aus Hohenlohe

Aufgrund der diesjährigen, starken Wetterextreme, die sowohl starke Hitze als auch heftige Regenfälle mit sich brachten, gestaltet sich die Weinlese äußerst anspruchsvoll. Insbesondere der sehr lange sehr regnerische und feuchte August brachte zwei Probleme mit sich. Fäulnis und ideale Voraussetzungen für die gefürchtete Kirschessigfliege. Das bedeutet: Schnelle Lese tut Not. Statt der üblichen fünf Wochen stehen den Winzern lediglich drei Wochen zur Verfügung, um ihre Trauben vollständig zu lesen. Dies könnte zu Kapazitätsengpässen auch in den Weinkellern führen, weswegen die Winzer derzeit nach Lösungen suchen, um diesem Problem zu begegnen.

Der Weinherstellungsprozess

Nach erfolgter Lese werden die Trauben gepresst und der Saft in Fässern zur Gärung gebracht. Die Gärung ist ein wichtiger Schritt, da dieser Prozess den Zucker der Weintrauben in Alkohol umwandelt und für den charakteristischen Geschmack des Weins sorgt. Als nächster Schritt muss der Wein reifen, wodurch er genießbar gemacht wird. Schließlich wird der Wein abgefüllt und zum Verkauf vorbereitet.

Ein paar Eindrücke von unserem Tag bei der Weinlese

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