Weinwissen: Was ist Terroir?

Seien es Winzer, Kritiker, Weinliebhaber oder die Weinhändler – jeder spricht vom sogenannten „Terroir“. Als sei es vollkommen verständlich, was der Begriff bedeutet. Tatsächlich ist es aber nicht jedem so klar. Deswegen erklären wir Euch das einmal in diesem Beitrag.

Wir werden Euch heute verraten, warum dieser Begriff so wichtig ist, und das Mysterium dahinter klären.

Terroir enthält das französische Wort „terre“ für Boden oder Land. Terroir hat aber eine viel tiefere Bedeutung. Der Begriff umfasst die einzigartige Kombination von Boden, Klima, Gelände und menschlichem Einfluss an einem Weinanbauort. Und genau aufgrund dieser einmaligen Kombination aus den vier genannten Attributen ist Wein so faszinierend und facettenreich. Weil er hierdurch einen eigenen Charakter bekommt.

Lasst uns einen genaueren Blick auf das Wein-Terroir von Württemberg werfen: Das Terroir von Württemberg ist ein bemerkenswertes Zusammenspiel von natürlichen Faktoren und menschlichem Geschick, die die Weine dieser Region zu etwas ganz Besonderem machen.

Das Terroir-Quartett von Württemberg:

Fangen wir mit dem Gelände an: Stehen die Reben im Flachland, hat es Hügel oder sprechen wir gar von einer Steillage? Je nachdem haben auch Wind und Sonne ganz unterschiedliche Möglichkeiten, auf unsere Reben einzuwirken. Württemberg hat zum Beispiel die meisten Steillagen Deutschlands. In diesen herrscht – insbesondere im Sommer – ein ganz eigenes Klima, bedingt durch den höheren Einstrahlwinkel der Sonne.

Ein weiterer Schlüssel ist der Boden. In Württemberg sind dies insbesondere Muschelkalk und Keuperboden. Abhängig von seiner Mineralisierung verleiht der jeweilige Boden dem Weinen eine entsprechende Vielfalt an Aromen und verschafft ihm eine Art Fingerabdruck, der seine Herkunft verrät. Kunst des Winzers ist es dann, die Ausprägung, die der Boden mitbringt, in die Flasche zu bekommen. Aber darauf kommen wir gleich zurück. Muschelkalk jedenfalls verschafft dem Wein etwas mehr Fülle, Keuper wiederum gibt Weinen einen mineralischen Charakter.

Stichwort Klima: Je nach Region in Württemberg ist dies durchaus unterschiedlich ausgepägt. Ganz generell lässt sich sagen, dass die überdurchschnittlich vielen Sonnenstunden in Württemberg die Reifung der Trauben fördern. Aber: Sonne und die damit verbundene Wärme sind nicht das einzige Kriterium. Ein schönes Beispiel hierfür sind Hohenlohe und seine Weißweine. Durch die etwas höhere Lage und die dadurch etwas kühleren Temperaturen wird die Vegetationsperiode verlängert.

Das heißt: Der Wein reift am Ende rund eine Woche später als im Durchschnitt des Anbaugebiets. Dies führt wiederum dazu, dass die Trauben in der Schlussphase ihrer Reifung (noch) warme Tage bei gleichzeitig (schon) kühlen Nächten erleben. Und dies führt in der Konsequenz dann zu Fruchtigkeit und der Ausbildung einer Säure, die später zu Frische im Wein führt. Ihr seht schon: Kleine Unterschiede haben beim Klima durchaus eine Wirkung auf den späteren Wein. Die unterschiedlichen Mikroklimen innerhalb Württembergs ermöglichen es den Winzern, eine breite Palette von Rebsorten anzubauen und Weine mit unterschiedlichen Charakteren zu erzeugen.

Familie Braun von den Weingärtnern Stromberg-Zabergäu bei der weinlese am Kirchheimer Kirchberg Doch die wahren Künstler sind die Winzer, die das Terroir interpretieren, verstehen und für den Weinanbau inszenieren. Ihre Handarbeit, Leidenschaft und Erfahrung sind entscheidend, um das volle Potenzial des Terroirs auszuschöpfen und qualitativ hochwertige Weine zu erzeugen. Durch ihre Bodenbearbeitung und Pflanzenpflege legen sie die Basis für das, was Ihr am Ende im Glase genießt. Und ganz nebenbei bewahren sie die langjährige Weinbautradition der Region.

Fazit: Wein ist nicht gleich Wein! Jeder Wein erzählt seine ganz eigene Geschichte, von der Region und den Menschen, die ihn zu dem gemacht haben, was er ist.

Habt Ihr bereits die Vielfalt des Württemberger Terroirs kennengelernt? Teilt Eure Erfahrungen in den Kommentaren mit uns!

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