Leidenschaft im Weinbau: Sophie Kuhnle

Wir werden Euch in den nächsten Monaten die Eckpfeiler, die unsere Arbeit in der Weinheimat Württemberg prägen, vorstellen. Einer davon ist die Leidenschaft, mit der unsere Weingärtnerinnen und Weingärtner ihre Arbeit verrichten.

Die Genossenschaften der Weinheimat Württemberg haben mehrere tausend Weingärtnerinnen und Weingärtner, die mit Leidenschaft ihre Reben kultivieren. Eine davon ist Sophie Kuhnle von der Remstalkellerei. Sophie ist eine Jungwinzerin, die bereits in jungen Jahren einiges bewegt hat. Gerade 23 Jahre alt, beweist sie, dass Frauen auch im Weinbau die Zukunft gehört.

Als wir sie für ein Vorgespräch zu diesem Bericht erreichen wollen, haben wir ihren Vater am Apparat. „Wir haben doch zur Zeit den Besen geöffnet, und Sophie bedient gerade“, erklärt er – sympathisch und freundlich trotz des Stress, der mit Sicherheit um diese Zeit gerade in der „Neuen Scheuer“ herrscht.

Starke Frauen: Sophie Kuhnle sitzt im Weinkeller der Remstalkellerei auf einem Weinfass

Ihr seht schon: Sophie kommt aus einer Wengerterfamilie im Remstal. In den vergangenen Jahren hat sie schon für das eine oder andere Aufsehen in verschiedenen Medien gesorgt. So hat Sophie 2018, zusammen mit zwei Freunden, einen unter Naturschutz stehenden Weinberg in Endersbach im Remstal übernommen. Der Wengert unterhalb des dortigen Schützenhüttle war jedoch zu dem Zeitpunkt in einem desolaten Zustand. „Das war wirklich kein schöner Anblick“, erinnert sich Sophie. Denn in den Jahren zuvor war der idyllische Mäuerleswengert völlig sich selbst überlassen worden. Hier war nicht mehr gearbeitet worden, der Weinberg lag brach, denn der vorherige Besitzer hatte aufgegeben.

So etwas ist grundsätzlich leider auch für die Gesundheit der Nachbarweinberge eine Gefahr – unter anderem, weil Schädlinge, die sich dann ausbreiten können, natürlich nicht an der Grenze zum Nachbarwengert Halt machen. Und so waren die Reben des stillgelegten Weinbergs schon vor einigen Jahren gekappt worden. Mit anderen Worten: Sophie traf auf einen Weinberg voller abgeschnittener Rebstumpen.

Sophie pflanzt neue Rebsorte noch ohne Namen

Aber Sophie nahm ihr Schicksal – und vor allem das des Weinbergs – in die Hand. Das Trio pflanzte die damals brandneue Rebsorte „Sauvitage“. Diese Weißweinsorte wurde an der LVWO in Weinsberg gezüchtet – eine moderne, pilzwiderstandsfähige Rebsorte. Aber: Als Sophie und ihre Freunde sie pflanzten, war sie noch so neu – sie hatte noch nicht einmal einen Namen. Sie trug noch ihre Entwicklungsnummer: „WE88 101 13“. Seit 2018 stehen auf dem Weinberg wieder Rebpfähle samt Pflanzen – und längst wird auch wieder gelesen.

Aber nicht nur das: Sophie überzeugte die von ihr mitgegründete Jungwinzervereinigung der Remstalkellerei, „die Weinzigartigen“ davon, zusammen eine Sauvitage Auslese zu erzeugen, die Sauvitage Auslese „Weinzigartig“. Und diesen Wein bekommt Ihr mittlerweile bei der Remstalkellerei. Wir bleiben für Euch am Ball, wenn die „Weinzigartigen“ wieder aktiv werden.

Sophie Kuhnle auf einem Weinbergweg im Remstal

Breite Ausbildung sorgt für solides Fundament

Mit gleich zwei erfolgreich abgeschlossenen Ausbildungen ist Sophie Kuhnle bestens aufgestellt – sowohl kaufmännisch als auch als Winzerin. „So beherrsche ich neben dem Weinbau selbst auch das wirtschaftliche Drumherum“. Die überzeugte Frühaufsteherin („Der Tag beginnt für mich morgens, kurz nach Sonnenaufgang im Weinberg“) sagt, dass sie in der Ausbildungszeit zur Winzerin schnell gemerkt habe, dass zum Wengerter sein weit mehr gehöre als sonnige Stunden im Weinberg zu genießen.

Neben ihrem oben erwähnten „eigenen“ Wein mag sie gerne Grauburgunder – wegen seines feinen Süße-Säure-Spiels und seiner vielen verschiedenen Varianten. Beim Rotwein indessen steht sie auf den heimischen Lemberger. Als ihre Hobbies nennt Sophie Skifahren und Turnen.

Falls Ihr Euch die ganze Zeit fragt, wo Ihr Sophie vielleicht schon einmal gesehen habt: Möglicherweise auf einer Weinflasche. In der zwischenzeitlich von der Remstalkellerei aufgelegten „Weinhöfe“-Linie war sie die Patin der „Cuvée Pinot weiß“ – auch in diesen Wein flossen Trauben aus dem Betrieb ihrer Familie ein – und Sophies Konterfei zierte das Etikett. Inzwischen gibt es den Wein allerdings nicht mehr.

Oder im Weinheimat Video zum Thema Zweigelt, im Gespräch mit der ehemaligen Deutschen und Württemberger Weinkönigin Carolin Klöckner. Das Video findet Ihr hier.

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