Volksfest Cuvée des Collegium Wirtemberg, aufgenommen im Grünen, vor einem Busch

Collegium Wirtemberg legt Volksfest – Cuvée auf

Das Collegium Wirtemberg hat zum diesjährigen Cannstatter Volksfest (23.09. bis 09.10.2022) eine eigene Volksfest Cuvée am Start! Aus diesem Anlass blicken wir auch auf die Historie des Volksfests.

Es handelt sich um die 2019 Volksfest Cuvée „1818“! Eine edle Rotwein-Cuvée aus den besten Hanglagen unter der Grabkapelle von König Wilhelm I. und Königin Katharina. Das heißt hier trifft die große Tradition des Collegium Wirtemberg auf die noch viel größere des Cannstatter Volksfests. 1818 wurden das Volksfest und das damit untrennbar verbundene landwirtschaftliche Hauptfest ins Leben gerufen. Übrigens genau von besagtem König Wilhelm I. Und das sehen wir uns jetzt ein wenig näher an.

Cannstatter Volksfest : Kleiner Ausflug in die Historie

Es war letzten Endes eine Naturkatastrophe im Pazifik, die hierdurch ausgelöste Hungersnot und die Kriege Napoleons, die zur Gründung des ersten Cannstatter Volksfestes geführt haben – und der visionäre Weitblick des Königs Wilhelm I..

Aber der Reihe nach: Im April 1815 brach in Indonesien der Vulkan Tambora aus. Das klingt zwar zunächst weit weg. Aber der Ausbruch hatte eine Stärke, die den Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79, der Pompeji zerstörte und der ja oft als Maßstab herangezogen wird, um etwa das Fünfzigfache überstieg. Im Umkreis von 600 Kilometern war anschließend der Himmel zwei Tage lang fast vollständig verdunkelt. Ein Jahr später zeigen sich die Folgen dann auch bei uns: 1816 wurde zum „Jahr ohne Sommer“. Denn: Durch die enormen Mengen an Schwefelgas, die der Vulkan in die Atmosphäre geschleudert hatte, verschwand jetzt auch bei uns die Sonne hinter einer dunklen Wolkendecke. Bizarr: Auf der Schwäbischen Alb fiel im Juli Schnee! Und im Tal regnete es wochenlang, sodass es zu Überschwemmungen kam.

Dazu kam, wie oben schon erwähnt: Württemberg hatte davor bereits unter den napoleonischen Kriegen gelitten. Die Reserven waren verbraucht, und jetzt kam auch noch die durch die furchtbare Witterung verursachte Missernte 1816 dazu. Kurz gesagt: Es kam zu einer verheerenden Hungersnot. Während jedoch das Volk hungerte, gönnte sich der amtierende König Friedrich I. den Überfluss. Er ließ es bei sich am Hofe an nichts fehlen. Erst sein Tod im Oktober 1816 brachte die Wende – denn jetzt kamen Wilhelm I. und seine Frau Katharina an die Macht. Was für ein unglaublicher Segen für Württemberg: Im Gegensatz zu ihrem Vorgänger regierten diese Beiden äußerst menschenfreundlich.

Vieles, was durch sie entstand, würde man eher mit dem heutigen Sozialstaat in Verbindung bringen als mit einer Monarchie des 19. Jahrhunderts. Katharina richtete Suppenküchen und Armenspeisungen ein, gründete eine landwirtschaftliche Hochschule – die heutige Universität Hohenheim. Das Gymnasium Katharinenstift und das Katharinenhospital tragen bis heute ihren Namen. Und ihr Mann Wilhelm traf ebenfalls weitreichende, wirtschaftlich sehr kluge Entscheidungen. Ergebnis: Das „Sofortprogramm“ des Königspaares griff – und eine der Ideen war das Volksfest.

Wilhelm I. erweist sich als visionärer Wirtschaftslenker

Wilhelm I. und Katharina beschlossen 1817 die Gründung der „Centralstelle des landwirtschaftlichen Vereins“. Sie war der Grundstein des heutigen Volksfestes. Am 31. März 1818 schließlich kündigt Wilhelm I. dann das erste „Landwirthschaftliche Fest zu Kannstadt“ an. Jetzt dürft Ihr Euch aber noch nicht Riesenrad, Geisterbahn und Autoscooter vorstellen. Sondern ein landwirtschaftliches Fest, bestehend aus Pferderennen und Preisverleihungen für herausragende Leistungen in der Viehzucht. Denn – sein ursprünglicher Sinn: Den Bauern sollte gezeigt werden, wie sie zu guten Erträgen kommen, um eine Wiederholung der Hungerkatastrophe von 1816 zu vermeiden. Sie sollten außerdem durch die Preisverleihungen motiviert werden, Höchstleistungen zu erbringen. Die parallel errichteten Einrichtungen „zur Belustigung der Bevölkerung“ waren im Prinzip damals noch schmückendes Beiwerk – ein zusätzlicher Publikumsmagnet – nicht wie heute der Hauptgrund, hinzugehen.

Um noch einmal aufzuzeigen, warum die Idee so revolutionär war: Nach den angesprochenen napoleonischen Kriegen und der durch den Vulkanausbruch ausgelösten Hungersnot – die Menschen aßen in ihrer Not sogar Hunde und Katzen und buddelten in unterirdischen Mäusegängen, um an Körner zu kommen – war die Stimmung in der Bevölkerung zu dem Zeitpunkt auf dem Tiefpunkt. In dieser Situation war das Volksfest wie ein Licht in der Dunkelheit, wie ein Anker in rauher See. Und: König Wilhelm I. hatte zusätzlich eine über den Moment hinausgehende Vision im Zusammenhang mit dem Fest: Die von der Krise gezeichnete württembergische Wirtschaft sollte durch den Impuls, der vom Volksfest ausgehen sollte, ebenfalls wieder angeregt werden.

Und so gab es im folgenden Jahr, am 28. September 1818, einen Tag nach des Königs 36. Geburtstag, das erste Cannstatter Volksfest. Der Cannstatter Wasen war damals übrigens eine zwar idyllische, aber auch etwas feuchte Neckaraue zwischen Wiesen und Weinbergen – und letztere führen uns jetzt zurück zum Wein des Collegium Wirtemberg.

Jetzt aber ganz schnell wieder zum Wein

Die 2019 Volksfest Cuvée „1818“ des Collegium Wirtemberg zeigt im Glas ein kräftiges, strahlendes Kirschrot. In der Nase wird eine feine Holznote begleitet von einem Duft nach Schokolade, dunklen Früchten, Lakritze, Gewürzen und Kräutern. Am Gaumen finden sich Pfeffer, Schokolade, Cassis, Süßkirsche, Lakritze und Gewürze. Der Wein ist saftig mit gut eingebundenem Holz und feinen Tanninen, er hat einen würzigen Abgang.
Hier bekommt Ihr die 2019 Volksfest Cuvée des Collegium Wirtemberg.

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