Kanufahrer vor den Weinbergen bei Lauffen

Württemberg ist Land der Steillagen

Kein anderes deutsches Anbaugebiet verfügt über absolut betrachtet mehr Steillagen als Württemberg. Im Folgenden ein paar spannende Zahlen.

Wusstet Ihr, dass  …

1.200 Stunden pro Hektar und Jahr der Aufwand ist, mit dem bei der Bewirtschaftung von Steillagen gerechnet werden muss? Das ist deutlich mehr als bei einem Wengert in der Fläche, wo etwa 400 Stunden anfallen. Zudem müssen die Weingärtner je nach konkreter Beschaffenheit der Lage teilweise oder ganz auf maschinelle Hilfe verzichten. Dies macht die Arbeiten gerade bei Hitze zu einer körperlichen Herausforderung.

30 Prozent Hangneigung in den meisten Anbaugebieten das Kriterium für die Einstufung als Steillage ist? Nur einen Wengert, der über diesem Wert liegt, dürfen wir als Steillage bezeichnen. Berühmt ist zum Beispiel der Bremmer Calmont an der Mosel. Hier werden 248 Prozent Hangneigung erreicht, was einem Gefälle von 68 Grad entspricht. In Baden-Württemberg gilt der Bühlertäler Engelsfelsen bei Baden-Baden als steilste Lage, mit 75 Grad.

7.000 Hektar an Rebfläche in Baden-Württemberg auf Steillagen entfallen? Das entspricht etwa 25 Prozent der Anbaufläche des Bundeslandes. In ganz Deutschland geht man von 14 000 Hektar an Weinbergen aus, die als Steillage eingestuft sind. In früheren Zeiten war das sogar noch deutlich mehr, in etlichen Anbaugebieten ist aber ein Rückgang von 30 Prozent und mehr gegenüber den 90er Jahren zu verzeichnen.

Und außerdem, dass…

14 Milliarden Euro nach Schätzungen aufzuwenden wären, wollte man die gesamten Weinberg-Terassenmauern neu bauen, die es allein entlang des Neckars gibt? Die und die sie umgebenden und befestigenden Trockensteinmauern sind nicht nur eine der Grundlagen für herausragende Weine, sondern auch Teil einer einzigartigen Kulturlandschaft, für deren Erhalt die Winzer viel Aufwand betreiben.

70 Grad Celsius die Spitzentemperatur ist, die die Steinmauern der Weinbergterrassen im Sommer erreichen? Die Mauern speichern tagsüber Wärme und geben sie abends ab. Sie sind zudem ein idealer Rückzugsort für viele wärmeliebende Kleintiere. Die Steinmauern sorgen im Zusammenspiel mit der Ausrichtung der Weinberge dafür, dass die Temperatur im Schnitt in Steillagen um fünf Grad höher liegt als im Flachland.

243 Millionen Jahre vergangen sind, seit sich die Kalkschicht gebildet hat, die vielfach in den Steillagen an Neckar und Enz zu finden ist? Der Muschelkalk verleiht den Weinen aus diesen Lagen eine besondere Struktur – sie zeigen oftmals prägnanten Schliff, eindrückliche Länge und unverwechselbaren Charakter. Aus dem Zusammenspiel von Boden und Klima, aus dem Terroir, entstehen Weine für wahre Genießer.

Foto: DWI

Spannende Hintergründe zum Württemberger Wein und zur Weinheimat Württemberg im Weinheimat Blog.

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