Weinmanufaktur: Interview mit Helena Ziegler

Seit Beginn dieses Jahres hat die Weinmanufaktur Untertürkheim eine neue Geschäftsführerin: Helena Ziegler. Wir haben mit ihr gesprochen und sie nach Ihren Zielen in der neuen Position befragt.

Geschäftsführerin der Weinmanufaktur Untertürkheim, Helena Ziegler

Helena Ziegler

Frau Ziegler, zunächst noch einmal herzlichen Glückwunsch zu Ihrer neuen Stelle als Geschäftsführerin der Weinmanufaktur Untertürkheim. Was verbindet Sie denn persönlich mit dem Weinbau/mit Wein?

Ich bin eine echte Weinliebhaberin, vor allem der Weine der Weinmanufaktur Untertürkheim. Schon vor meiner Bewerbung war ich viele Jahre begeisterte Kundin, damals von privater als auch von beruflicher Seite.

Wie sind Sie dazu gekommen, sich als Geschäftsführerin zu bewerben?

Das war ganz spontan. Ich war mit meinem alten Job und Arbeitgeber völlig zufrieden, aber als ich über die Stellenausschreibung stolperte, hat die Neugier gesiegt. Ich habe noch letzten Sommer zu Freunden gesagt „In meinem nächsten Leben werde ich Winzerin“. Dass ich jetzt hier als Geschäftsführerin der Weinmanufaktur Untertürkheim stehe, hätte ich vor einem Jahr niemals gedacht.

Wie war es für Sie als Quereinsteigerin in ein Traditionsunternehmen einzusteigen?

Da ich aus einem Traditionsunternehmen komme, habe ich da gar keine Hemmungen und schätze die familiären und gewachsenen Strukturen.

Die Herausforderung ist es, die für mich neuen Zusammenhänge zu verstehen und zu verinnerlichen. Ich bin voller Überzeugung hier in das Konstrukt Genossenschaft gewechselt, weil ich es gerade in der heutigen, teilweisen unsteten Zeit als etwas empfinde, was damals wie heute ein sehr guter Gedanke ist: Mit gemeinsamen Kräften an einem tollen Produkt zu arbeiten und auch davon wiederum zu partizipieren.

Welche Themen sind komplettes Neuland für Sie? Wo sehen Sie Überschneidungen mit Ihrer vorherigen Tätigkeit?

Bei den klassischen betriebswirtschaftlichen Themen gibt es natürlich sehr viele Überschneidungen.

Neu sind für mich noch viele Begriffe aus der Weinwirtschaft, und das Fachwissen werde ich mir in Kürze und stetig aneignen. Ich bin Ende März bei Familie Maisenhölder zum WSET Level 2 angemeldet und starte durch. Ansonsten bekomme ich von den Kollegen/-innen, Vorständen, Aufsichtsräten und Mitgliedern alles und jederzeit erklärt, was ich wissen möchte.

Wie stehen Sie mit dem ehemaligen Geschäftsführer Stefan Hübner in Kontakt?

Wir haben uns „klassisch“ auf dem Stuttgarter Weindorf kennen gelernt, das ist schätzungsweise ca. 3-4 Jahre her. Es war in der Laube von Trautweins. Ich hatte mit Freunden bereits Weinmanufaktur Untertürkheims „Viognier“ im Glas und auch im Kühler. Herr Trautwein fragte mich damals, ob ich nicht den Geschäftsführer meines Lieblingsweins kennenlernen wollte. Da stimmte ich natürlich sofort zu.

Zuletzt hatten wir eine gemeinsame Übergabe hier im Unternehmen, wofür ich ihm auch sehr dankbar war und bin. Jeder, der bereits einmal versucht hat, alles zu übergeben an einen Nachfolger, hat einen Eindruck davon, wie schwer diese Aufgabe ist. Man muss an alle Punkte denken. Eine wirklich tolle Geste ist es auch, dass Herr Hübner mir jederzeit für Rückfragen offen zur Seite steht.

Quelle: Privat

Welche Pläne und Ziele haben Sie für die Genossenschaft?

Zum aktuellen Zeitpunkt fällt es mir schwer, dies zu konkretisieren.  Jedoch bin ich der festen Überzeugung, dass Themen wie teilweise zu modernisieren und digitalisieren sehr wichtig sind. Gerade die Pandemie war hierfür ja ein Katalysator.

Diese Themen gilt es selbstverständlich genau zu definieren und anzugehen. Dies tue ich gemeinsam mit allen verbunden Interessengruppen im Unternehmen.

In meinem vorherigen Jobs lief das Meiste in höchstem Maße auf digitaler Ebene, seit einigen Jahren. Ganz selten habe ich noch etwas ausgedruckt und in einem Papierordner abgelegt. Gerne möchte ich diese Themen, gemeinsam mit dem Team sukzessive angehen und nach digitalen Lösungen suchen.

Die erste Vorstands- und Aufsichtsratssitzung fand bereits Mitte Januar erfolgreich via Zoom Videocall statt. Und wie bei anderen Unternehmen auch haben wir in diesem Fall den Vorzug, uns sehen zu können, aber Abstand zu haben, sehr begrüßt in unserer Runde.

Haben Sie einen Lieblingswein, den Sie uns empfehlen können?

Jürgen Off, unser Kellermeister, hat mich direkt in die Materie eingeführt und mir den Lemberger erklärt. Seitdem favorisiere ich beim Rotwein unseren Lemberger Holz *** und bei den Weißweinen unseren Riesling ***. Letzterer hat mich bei einer kleinen Verkostung während der Messe „Speis und Trank“ direkt ins Herz getroffen. Er ist unglaublich schön zu genießen.

Beim Sekt bin ich Feuer und Flamme für den weißen Burgunder Sekt und habe schon alle meine Freunde mit der Begeisterung angesteckt.

Vielen Dank Frau Ziegler und alles Gute!

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